Kirche, Religion und Evangelium: Das Wort zum Sonntag

13. Sonntag im Jahreskreis (31. März 2024 - Ostersonntag): „Was suchst du im Paradies“

Evangelium vom Ostersonntag, Joh 20,1-18 (gekürzte Fassung):

1 Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war…

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11 Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein.

12 Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten.

13 Diese sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin sie ihn gelegt haben.

14 Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war.

15 Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast! Dann will ich ihn holen.

16 Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister.

17 Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott.

18 Maria von Magdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte.

Was suchst du im Paradies?

Die Passion Jesu beginnt und endet in einem Garten. Dorthin kommt Maria Magdalena am Ostermorgen, als es noch dunkel war, d.h. in ihrer Seele war es noch trüb vor Trauer, sodass sie nicht verstand, was das leere Grab bedeutet. Sie meinte, man habe den Leichnam Jesu verlegt oder gar gestohlen.

Da erscheint ihr der Auferstandene und fragt: „Frau, warum weinst du? Wen suchst du?“ Sie aber meinte, es sei der Gärtner. Erst als Jesus sie mit Namen rief, erkannte sie ihn. Sie wollte ihn festhalten, aber er sandte sie zu den Aposteln, denen sie verkündete: „Ich habe den Herrn gesehen.“ So wurde Magdalena zur Apostolin der Aposteln.

Die Auferstehung ist der Sieg über den Tod, eine neue Schöpfung am ersten Tag der Woche (=Sonntag). Jesus ist der neue Adam, Gärtner im Garten Eden, der uns das Paradies (Reich Gottes) wieder zugänglich macht. Seine Braut ist die Kirche, die aus der Seitenwunde Jesu (durch den Lanzenstich) hervorgegangen ist.

Autor: P. Christian Mayr OSB, Benediktiner von Kremsmünster, Kurat in Sipbachzell

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