Finale Session der Weltsynode: Kirche vor großer Reform

Die Weltsynode geht in die finale Session - Oberösterreicherin mischt in Rom mit

Die finale Session der Weltsynode findet im Oktober in Rom statt. © a_medvedkov /stock.adobe.com

Wenn Anfang Oktober die Weltsynode in Rom in ihre zweite und finale Session geht, wird wieder eine Oberösterreicherin, nämlich die Vizerektorin der Katholischen Universität Linz, Universitätsprofessorin Klara-Antonia Csiszar, mit dabei sein. Sie wird, neben Kardinal Schönborn und Erzbischof Lackner, die beide Österreich-Delegierte an der Synode sind, dem exzellenten Stab an beratenden Fachtheologen angehören.

Alle in der Katholischen Kirche, vor allem die Funktionärinnen und Funktionäre, warten auf die Ergebnisse! Sie werden ziemlich sicher anders ausfallen, als es sich viele erhoffen!

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Es wird, da ist sich auch Universitätsprofessorin Klara-Antonia Csiszar sicher, zu einer tief greifenden Verfassungsreform der Kirche kommen, die im Wesentlichen eine gewisse Entschärfung des ausschließlich hierarchischen Prinzips der Kirche hin zu einer synodalen Kirche bringen wird!

Dekanin Universitätsprofessorin Klara A. Csiszar mischt bei der Synode in Rom mit.
Dekanin Universitätsprofessorin Klara A. Csiszar mischt bei der Synode in Rom mit.

Niemand zweifelt daran, dass Papst Franziskus – der Papst wird auch in Zukunft die letztentscheidende Instanz sein – die synodalen Ergebnisse im Kirchenrecht verankern wird.

Das heißt, es wird zu verpflichtenden Beratungsstrukturen kommen, in denen auch Laien über den Kurs der Kirche mitberaten werden, bevor die Entscheidungsträger (Papst, Bischöfe) ihre Entscheidungen treffen werden. Damit sollen vor allem Ortskirchen besser eingebaut werden – Rechenschaftspflichten und Transparenz sollen Selbstverständlichkeit werden im hierarchischen System Kirche.

Erhofft wird auch mehr Dezentralität und eine entsprechende Aufwertung der kontinentalen und nationalen Bischofskonferenzen. Alles in allem eine große Verfassungsreform der Kirche, falls alles so kommt, wie es derzeit aussieht.

Der neue Lebensstil der Kirche wird in Zukunft Synodalität heißen. Enttäuscht werden jene sein, die sich in den heiklen Fragen wie Zölibat, Zulassungsbedingungen zu Weiheämtern, Frauendiakonat und vieles mehr konkrete Entscheidungen erwarten! Dafür wurde die Synode nicht einberufen, das hat Papst Franziskus von vornherein deutlich gesagt! Er hat aber alle Diskussionen über diese heiklen Fragen zugelassen. Das ist positiv und bedeutet, dass diese Fragen in Rom auf der Agenda stehen!

Änderungen bei den „heißen Eisen“ könnten durchaus die späte Frucht der Einführung der Synodalität sein. Dass diese Diskussionen weitergehen, ist wichtig, sonst gehen der Glaubwürdigkeitsverlust und der Relevanzverlust der Kirche weiter!

Derzeit, so auch Klara-Antonia Csiszar, wäre es sehr fraglich, ob es auf der Synode bei all diesen „heißen Eisen“ wirklich weltweit Mehrheiten geben würde. Denn vieles, was dem deutschen oder ungarischen Sprachraum wichtig ist, ist zum Teil nicht mehrheitsfähig. Aber entscheidend ist, dass sich etwas bewegt!

Von Josef Pühringer