Mehr Achtsamkeit für sich selbst

Auf halbem Weg den Bregenzer Pfänder hinauf, tut sich ein grünes Paradies mit einer atemberaubenden Aussicht auf. Dieses teilt die Familie Fritsch, die hier seit Generationen ansässig ist, mit ihren Gästen. Im Vier-Sterne-Hotel Fritsch am Berg hat man sich als Mental Spa der Gesundheit von Körper und Geist verschrieben. Von Burn Out bis Menopause geht es um mehr Achtsamkeit im Umgang mit sich selbst.

Dass der Pfänder eine tolle Wohngegend ist, haben mittlerweile viele aus der Stadt ebenfalls für sich entdeckt. Und so säumen immer wieder Häuser die schmale Straße hinauf.

Auch viele Radsportler nehmen den harten Anstieg auf sich und werden belohnt mit Aussichten auf den Bodensee, auch Schwäbisches Meer genannt, der angesichts der Erdkrümmung, die dafür sorgt, dass das andere Ende einen Höhenunterschied von 40 Metern hat, für den Betrachter tatsächlich endlos anmutet.

Neben dem Bauernhof der Familie Fritsch steht noch die alte, fein vertäfelte Schule, in der einst die Kinder von hier oben unterrichtet wurden. Schon seit Generationen hat die Familie hier ein Gasthaus und später eine Pension bzw. ein Hotel betrieben, 2014 wurde der erneuerte Bau eröffnet, der den Kern des alten Hauses in sich trägt.

Jüngst erst kamen die sogenannten Freiraum-Suiten, spannende Kuben aus Stahl und mit viel Vollholz dazu, in denen man von den Betten aus mit einem Blick auf den Bodensee und die Schweizer Berge erwacht.

Menopausen-Programm

Diana Sicher-Fritsch hat als studierte Psychologin das Mental Spa im Haus aufgebaut und sich dem Coaching verschrieben. Gespräche mit ihr sind fixer Bestandteil etwa des Menopausen-Programmes, das angeboten wird und mit dem sie wechselgeplagten Damen das Leben ein wenig leichter machen möchte.

Da wird die persönliche Lebenssituation auf- und dann daran gearbeitet, was man sich Gutes in dieser besonderen Phase des Lebens tun kann. Atemtrainings und andere mithilfe des Coaches eingeübte Techniken nach einer Biofeedback-Analyse sorgen dafür, dass man lernt, im oft stressigen Alltag wieder herunterzukommen.

Mit einem Personal Trainer geht man den sportlichen Bedürfnissen der Lebensphase nach. Hitzewallungen lernt man bei der Ernährungsberatung kühlende Lebensmittel erfolgreich entgegenzusetzen. Auch Wellnessbehandlungen orientieren sich an den Bedürfnissen der Frauen in dieser Zeit. „Wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz und begleiten in allen Lebensbereichen, von Familienaufstellung bis Organisationsberatung für Unternehmen“, so Sicher-Fritsch.

Burn out- oder Sexualberatung sind hier ebenso Themen, demnächst wird es auch ein Programm geben, das Männer im Wechsel unter dem Titel Andropause an die Hand nimmt. Für die Programme zu Burn Out und Menopause wurde das Hotel auch bereits ausgezeichnet. Auch ein Schlafprogramm mit entsprechenden Messungen wird angeboten.

Ein echter Familienbetrieb

Die Mitglieder der Familie Fritsch arbeiten symbiotisch zusammen und im Einklang mit der Natur. Thomas Fritsch leitet das Haus, Bruder Franz ist der Küchenchef, seine Menüs, die auch immer vegetarische und vegane Gerichte enthalten, begeistern nicht nur die Hausgäste, sondern locken auch Gäste aus der Umgebung am Abend an.

Ganz zu schweigen vom Blick, den man im rundum großzügig verglasten Restaurant oder von der Terrasse aus über die Landschaft hat. Vor dem Hotel weiden Kühe vom eigenen Bauernhof, die dann auch Fleisch liefern. Den Service schupft fröhlich und stark Schwester Beate Fritsch, die auch eine großartige Sommeliére ist und mit ihren Ideen zur vinoblen Speisenbegleitung immer wieder herrliche wie überraschende Geschmacksmomente liefert.

Als besonderer Rückzugsort bietet sich der Garten des Hotels an, den man über das Schwimmbad erreicht. Abgesehen vom sanften Rauschen eines Baches und ein paar Vogelstimmen herrscht hier erholsame Ruhe. In die hauseigene Bibliothek mit einem reichen Angebot an Büchern und Zeitschriften kann man sich in gemütliche Ohrensessel zum Schmökern zurückziehen.

So sorgfältig wie man hier mit der Natur umgeht, so feinfühlig ist man auch an die Neugestaltung des Hauses herangegangen. So wurde auf die Gebäudeakustik und die Lichtstimmung in den Zimmern ebenso geachtet wie darauf, dass kein Flur im Dunkeln endet. Geheizt wird mit Hackschnitzeln aus dem eigenen Wald und Photovoltaik, regionale Handwerker und Produkte zum Einsatz, Letztere, wenn möglich, recyclbar. Nachhaltige, achtsame und heilsame Architektur, wie man sie aus dem Reha- und Kurbetrieb kennt, wurde zum Vorbild genommen.

Das Haus ist freilich auch ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und Radtouren, am Fuße des Pfänders wartet ein kleiner Zoo auf die Besucher. Unten in Lochau empfiehlt sich ein Besuch in der örtlichen Ölmühle mit ihren goldigen, variantenreichen Spezialitäten. Anders als viele der Gewässer im Salzkammergut gibt es am Bodensee ein breites Angebot an freien Seezugängen, die zwischen Bregenz und Lochau gerade adaptiert wurden.

Als Ausflugsziel erfreut die kleine Stadt Lindau am See, die bereits zu Deutschland gehört, besonders jener Teil, der auf der vorgelagerten Insel entstanden ist. Beeindruckend die Hafeneinfahrt, die von einem (bayrischen) Löwen und einem Leuchtturm gesäumt wird. Auf großen und kleinen Rundfahrten erschließt sich das nach Plattensee und Neusiedler See drittgrößte Gewässer Europas in seiner Gesamtheit oder auch etwa nur die Bregenzer Bucht.

Die Verfasserin nahm auf Einladung des Hotel Fritsch am Berg an der Reise teil.