Seat Tarraco FR – Praxistaugliche Erfahrung

Das größte Seat-SUV erhielt kürzlich einen neuen Trimm. In der Xperience-Ausstattungslinie glänzt der spanische Beute-Deutsche optisch und materialtechnisch. Der Zweiliterbenziner macht den Tarraco zum komfortablen und sparsamen Familienfreund.

Das SUV-Flaggschiff der Marke, der Tarraco, ist seit Kurzem auch in der Xperience Ausstattungslinie erhältlich. Dieser Trimm verleiht dem größten SUV sowohl außen als auch innen einen neuen Look.

Außen präsentiert sich der Tarraco mit einem neu gestalteten, matt verchromten Kühlergrill und neuen, optionalen 20-Zoll-Leichtmetallrädern in der Farbe Nuclear Grey. Beide Elemente frischen das Erscheinungsbild des SUV auf und akzentuieren das Außendesign.

Typenschein

Seat Tarraco FR 2.0 TSI DSG

Preis: ab € 56.167,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 63.168,37 unter anderem inklusive Außenfarbe Dark Camouflage Grün Metallic € 1248,32, 7-Sitzer-Paket € 1000,76, schwenkbare Anhängervorrichtung € 1006,03, Österreich-Paket XL € 1527,48, Induktionsladeschale € 263,36 und Ablage-Paket Plus € 210,68; einen Seat Tarraco (1.5 TSI Austria Edition) gibt es ab € 31.990,- NoVA/Steuer: 18 %/ € 1771,20 jährlich Garantie: 5 Jahre bis max. 100.000 km, 3 Jahre Lackgarantie, 12 Jahre gegen Durchrostung Service: laut Serviceheft bzw. Bordcomputer

Technische Daten: Motor: R4, 16V, Turbolader, Partikelfilter, 1984 cm³, 180 kW/245 PS bei 5000 U/min, max. Drehmoment 370 Nm bei 1600-4300 U/min Getriebe: Siebengangautomatik Antrieb: Allradantrieb Höchstgeschwindigkeit: 228 km/h Beschleunigung 0-100 km/h: 6,2 s Leistungsgewicht: 7,4 kg/PS WLTP-Verbrauch: 8,7 Liter VOLKSBLATT-Testverbrauch: 8,9 Liter CO2-Ausstoß: 197 g/km Euro 6d

Eckdaten: L/B/H: 4735/1839/1665 mm Radstand: 2790 mm Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 1813/2430 kg Kofferraum: 230-1775 Liter Anhängelast gebr./ungebr. 2400/750 kg Tank: 60 Liter (Benzin) Reifen: 4 x 235/45 R20 101V auf 20“-Alus

Sicherheit: Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/ RSR/LKA/ACC/TPMS/RCTA Airbags: 7

Geländedaten: Bodenfreiheit: 201 mm Böschungswinkel vorne/hinten: 19,1°/21,4° Rampenwinkel: 19,1°

Innen wartet der Beute-Deutsche – der Wagen wurde im spanischen Stammwerk Martorell entworfen und entwickelt, aber er läuft in Wolfsburg vom Band – mit Bezügen aus Dinamica auf.

Das ist ein Mikrofasergewebe, das Strapazierfähigkeit mit Ästhetik verbindet. Dazu gibt es abgesetzte Ziernähte an den Armlehnen der Mittelkonsole und den im Design überarbeiteten Türverkleidungen.

Hinzu kommen neu gestaltete Akzente für das Armaturenbrett und in frischen Farben ausgeführte Innenraumdetails. Außerdem leuchtet der Xperience-Schriftzug auf der Türschwelle – ein nettes Gimmick.

Unter der Motorhaube sitzt ein 245 PS starker Vierzylinder. Dieser aufgeladene Benziner ist für den Wagen wie geschaffen. Das leise und laufruhige Aggregat treibt den vernetzten Tarraco munter vorwärts, gibt seine Kraft nach einer Gedenksekunde an alle vier Räder weiter und der Motor verhält sich auch unter Volllast angenehm zurückhaltend.

Allerdings erweist sich der Vierzylinder mit seinen maximal 370 Newtonmetern Drehmoment also Schluckspecht: Die 8,7 Liter WLTP-Verbrauch sind schon eine Ansage, in der Praxi muss man sogar mit knapp neun Litern rechnen. Damit ergibt sich in Kombination mit dem 60-Liter-Tank eine eher dürftige Reichweite von knapp 700 Kilometern.

Gepaart ist der Motor jedenfalls mit einer fein abgestuften Siebengang-Doppelkupplung, die wieselflink den jeweils richtigen Gang parat hält. Auch ansonsten verhält sich der Tarraco fahrtechnisch in Ordnung: die Lenkung hat zwar etwas Spiel, aber die sanfte und komfortable Straßenlage ist aller Ehren wert.

Selbiges gilt auch für die gute Rundumsicht, die tadellos arbeitenden Assistenzsysteme sonder Zahl und die feine Traktion. Wie es sich für ein gut 63.000 Euro teures Auto gehört, verfügt das SUV über mehrere Fahrmodi. Die Unterschiede sind spürbar, aber nur marginal.

Die Ausstattung kann sich, ebenso wie die Platzverhältnisse, sehen lassen. Mit an Bord des Siebensitzers sind nicht nur jede Menge Assistenzsysteme, sondern auch ein intuitiv zu bedienendes Infotainmentsystem, Rückfahrkamera, USB-Ports, Sitzheizung sowie Dreizonen-Klimaautomatik, sieben Airbags, LED-Scheinwerfer und -Heckleuchten und elektrische Heckklappe.

Und Stichwort Heckklappe: Bei sieben Sitzen schrumpft natürlich das Gepäckraumvolumen auf 230 Liter. Wird die Rückbank umgelegt, steht eine ebene Ladefläche mit 1775 Liter Fassungsvermögen zur Verfügung. Und Stichwort Siebensitzer: Die Sitze in Reihe drei sind beim 4,73 Meter langen Tarraco eher für Kleingewachsene geeignet.

Großartige Versuche bezüglich Materialqualität und Verarbeitung ging die Seat-Mannschaft nicht ein: Da hat alles Hand und Fuß. Die Materialien sind zwar nicht überall Premium, aber trotzdem aller Ehren wert.

Fazit

Hip in Bezug auf Design und Infotainment. Schick in Bezug auf Innenausstattung. Ambitioniert in Bezug auf die Fahreigenschaften. Kompetitiv in Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis und top in Bezug auf die Alltagstauglichkeit.

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