Als ein Super-Trio gelten nach weltweiten Auftritten die drei Spitzenmusiker Yuja Wang (Klavier), Andreas Ottensamer (Klarinette) und Gautier Capucon (Violoncello).
Bei DG legen sie nun ihr erstes gemeinsames Album vor mit zwei Kammermusikwerken in visionären Interpretationen, die den Hörer begeistern müssen. Instinktiv überzeugen sie von der Auffassung der Stücke, verbunden durch ein fast telepathisches Band und kommunizieren in solcher Eintracht, als hätten sie die gleichen Wurzeln.
Deutlich wird dies, weil Sergej Rachmaninow (1873-1943) seine Cellosonate g-Moll op.19 weniger als ein effektvolles Virtuosenstück für Klavier anlegte, sondern dem Streichinstrument die Führung überließ, was in dieser Umsetzung beachtet und auch der westlich orientierte Charakter der Musik berücksichtigt wurde.
Es ist ein elegisches Trio pathetischen Inhalts mit genauso sinfonischer Klangentwicklung. Die Authentizität der Wiedergabe ist jedenfalls unbestritten. Vom berühmten Klarinettentrio aus 1891 op. 114 in a-Moll von Johannes Brahms und seiner Cellosonate Nr. 1 op. 38 sind gleichwertige Aufführungen digital nicht schwer zu finden.
Das international-asiatische Trio versäumte keine Gelegenheit alle Merkmale von Brahms‘ Identität einzufangen. Es fand zu einem nachdenklich-entrückten Gespräch zueinander. Man sollte es ruhig und gesammelt anhören.