Was man über das Verhalten von Pferden wissen sollte

Volksblatt-Serie „Tierisch fit“ von der oö. Tierschutz-Ombudsfrau Cornelia Rouha-Mülleder

„Das größte Glück der Erde, liegt auf dem Rücken der Pferde.“ – Dabei dürfen wir jedoch nicht vergessen, dass es für das Pferd ein großer Vertrauensbeweis ist, einen Reiter auf seinen Rücken zu tragen. Dessen sollten wir uns immer bewusst sein und daher gut auf die Bedürfnisse der Pferde achten.

Auch wenn das Pferd seit rund 5000 Jahren unter dem züchterischen Einfluss des Menschen steht, haben sich dadurch seine Verhaltensweisen nicht wesentlich verändert.

Der ursprüngliche Lebensraum des Pferdes – Steppen- und Savannengebiete – prägte das Verhalten und den Körperbau nachhaltig. Sie haben einen hochspezialisierten Bewegungsapparat und können bei Gefahr rasch flüchten. Die Hauptgangart stellt jedoch der Schritt dar.

In freier Wildbahn streift die Herde zwischen Grasflächen, Wasserstellen, Schlafplätzen und Wälz-/Scheuermöglichkeiten herum. Dabei werden rund 6 – 11km am Tag zurückgelegt, wobei sie viele Stunden mit Grasen im langsamen Schritt verbringen. Pferde brauchen große Mengen ballaststoffreiche Nahrung und sind nicht an energiereiche Nahrung gewohnt – Kraftfutter brauchen sie nur bei besonderer Leistung.

Pferde können im Stehen und im Liegen ruhen. Erwachsene Tiere ruhen überwiegend im Stehen (sogenannte „Dösen“). Aber sie legen sich – wenn sie sich sicher fühlen – auch auf einem trockenen und weichen Untergrund ab.

In der Herde bleibt jedoch immer ein Pferd stehen – der sogenannte „Wächter“, der bei Gefahr die Herdenmitglieder alarmieren kann. Als Fluchttiere können Pferde nur durch stete Wachsamkeit und Erkundung der Umgebung überleben – daher sind sie sehr neugierig und erkundungsfreudig.

Pferde sind ausgesprochene Herdentiere und suchen den Kontakt zueinander. Im sozialen Verband fühlen sie sich sicher, alleine sein entspricht nicht ihrem Wesen.

Fazit: Was Pferde brauchen sind daher Sozialkontakte, ständigen Zugang zu Raufutter und Wasser, einen eingestreuten, weichen Liegeplatz, ausreichend freie Bewegung und Umweltreize – und positive Kontakte zu Menschen.

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