Die Wiener Sängerknaben ließen sich in der aktuellen Zeit der Pandemie ein exquisites Album mit einer Liederreise als Metapher für das derzeitige Leben einfallen. Der kreative Knabenchor machte die virtuelle Reise vornehmlich per Schiff und startet mit einem Stück, in dem sich die Sänger zur Probe einfinden, zunächst noch unruhig, bis man zu einem homogenen Klang zusammenfindet.
Es geht hier primär um das gemeinsame Musizieren – daher auch der Albumtitel – unter derzeit erschwerten Bedingungen. 19 Stücke führen die frischen, elitären Stimmen abseits der sonst üblichen Ohrwürmer ausgehend von einem Arbeitslied; aus der Karibik und dem amerikanischen Kontinent geht es ostwärts Richtung Sonne, über Europa und Asien bis nach Neuseeland. Der musikalische Bilderbogen mutet als spannend erzähltes Märchen an, dessen Inhalt von Sehnsucht, Hoffnung, Handeln, Fühlen und Arbeiten allen am Herzen liegt, unabhängig davon, welchen Migrationshintergrund sie vertreten.
Die Stimmung in der Pandemie strahlt auch Hoffnung aus auf ein Leben nach der Krise, in welchem Gefühl die Wiener Sängerknaben schließlich ihre Hörer entlassen. Vier Vollblutmusiker aus dem Janoska Ensemble mit seiner polyglotten Musiksprache aus Klassik, Jazz und Pop begleiten die Knaben mit zündender Musizierlust. Wäre die CD für nicht ein ideales Weihnachtspräsent?
G. Szeless