Lebensstil beeinflusst Demenz

40 Prozent der Erkrankungen wären verhinderbar – Zahl der Betroffenen steigt aber

Nicht nur am Weltalzheimertag haben die Bedürfnisse der Betroffenen für die Roten Nasen Clowndoctors oberste Priorität.
Nicht nur am Weltalzheimertag haben die Bedürfnisse der Betroffenen für die Roten Nasen Clowndoctors oberste Priorität. © Schwarzinger

147.000 Menschen dürften in Österreich laut Institut für Höhere Studien an Demenz leiden, am häufigsten verbreitet ist Alzheimer. Mit längerer Lebensdauer steigt die Zahl der Betroffenen, so die Botschaft am Welt-Alzheimertag.

Durch ein Vermeiden der Risikofaktoren – Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, viel Alkohol, Rauchen – könnten laut Medizin-Uni Wien etwa 40 Prozent der Erkrankungen verhindert werden. Vorbeugend werden Bewegung, Obst, Gemüse, Olivenöl, mediterane Kost und Geselligkeit empfohlen.

Schon zehn bis 20 Jahre vor dem Auftreten offensicht- licher klinischer Symptome lagern sich Plaques im Gehirn ab, bei Alzheimer sind zunächst die Synapsen betroffen. „Später sterben ganze Nervenzellen ab. Das führt zum fortschreitenden Abbau der geistigen Fähigkeiten, denn verloren gegangene Nervenzellen werden nicht mehr nachgebildet. Die Patienten leiden u. a. unter Gedächtnis- und Orientierungsstörungen, Sprachproblemen, Störungen des Denk- und Urteilsvermögens sowie an Veränderungen der Persönlichkeit“, erklärt Dietmar Schafelner, Fachgruppenvertreter Neurologie in der oö. Ärztekammer.

Frühe Diagnose wichtig

Merkmale einer beginnenden Erkrankung können häufige Erinnerungslücken, Probleme bei gewohnten Abläufen, Sprachstörungen und Orientierungslosigkeit sein. „Eine frühe Diagnose ist wichtig, da bei frühzeitigem Behandlungsbeginn die Leistungsfähigkeit länger erhalten werden kann“, weiß Schafelner.

Durch Medikamente und psychotherapeutische Maßnahmen könne der Verlauf verlangsamt werden. Durch Ergotherapie können alltägliche Aktivitäten wie Ankleiden, Essen oder Körperpflege trainiert werden, für Bezugspersonen gibt es Tipps und Hilfestellungen. Tageszentren wie jene der Volkshilfe – mehr dazu im Samstag-Magazin – machen mit Betroffenen u. a. Gedächtnis- und Bewegungsübungen, Organisationen wie die Rote Nasen Clowndoctors arbeiten gerade an einem Projekt, wie Humor zur besseren Kommunikation mit Menschen mit Demenz beiträgt.

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