Lehrervertreter Kimberger: „Schulstart derzeit nicht denkbar“

Lehrergewerkschafter Kimberger will u. a. bessere Hygienemaßnahmen

Die Klassenzimmer sind derzeit bundesweit verwaist.
Die Klassenzimmer sind derzeit bundesweit verwaist. © APA/Punz

An den Schulen fehlt es derzeit an Schutzmasken, Desinfektionsmitteln und Zugang zu Seife und warmem Wasser in den Klassen, warnt die Lehrergewerkschaft.

„Solange diese Hygienemaßnahmen aber nicht eingehalten werden, ist an einen Schulstart nicht zu denken“, betont der oberste Lehrervertreter Paul Kimberger. Voraussetzung seien außerdem Organisationsformen, bei denen das Abstandhalten möglich ist. Ein Wiederöffnen der Schulen vor dem Sommer ist für Kimberger zwar grundsätzlich vorstellbar.

Aber nur „vorsichtig und schrittweise“, unter penibler Einhaltung der Hygienemaßnahmen und unter der Voraussetzung, dass durch kleine Gruppen das Abstandhalten möglich ist. Es müsse vermieden werden, dass Kinder ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen wieder in größerer Zahl an den Schulen zusammenkommen und dann ihre Eltern, Geschwister und möglicherweise auch Großeltern anstecken. „Die Schulen dürfen auf keinen Fall ein Motor für die Infektionszahlen werden“, warnt Kimberger. Er fordert zudem Rücksichtnahme auf das relativ hohe Durchschnittsalter der Lehrer, viele seien auch in einer Risikogruppe.

In einem Schreiben will Kimberger von der Bildungsdirektion konkrete Ansagen, ob etwa der Unterricht mit Mund-Nasen-Schutz abgehalten werden muss. Es dürfe „nicht die Verantwortung unter dem Deckmantel der Schulautonomie“ an die Direktoren abgeschoben werden, so Kimberger.

Hilfe bei Beschaffung

Indes will das Bildungsministerium den Bundesländern seine Beschaffungskanäle für Computer zur Verfügung stellen. So könnten etwa größere Mengen zu besseren Konditionen organisiert werden.

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Es gehe aber nicht nur um die Gerätefrage: Länder könnten bei Bedarf auch auf andere Angebote zurückgreifen — etwa die Gratis-Sim-Karten und 10.000 kostenlose Datenpakete oder die Plattform #weiterlernen, bei der gespendete Computer aufbereitet und verteilt bzw. Lernunterstützung vermittelt werden.

Antworten forderte gestern die SPÖ. Während Baumärkte und Golfplätze öffnen dürfen, lasse die Regierung Familien im Unklaren, wann die Schulen wieder geöffnet werden, bemängelt SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch.

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