Lenker in Linz rastete aus: Polizist 50 Meter mitgeschleift

26-Jähriger hielt Beamten immer wieder Koranbilder entgegen – Verfassungsschutz ermittelt – Motiv noch völlig unklar

Ein 26-jähriger Bosnier hat sich in Linz vehement gegen eine Verkehrskontrolle zur Wehr gesetzt und einen Polizisten, der ihn im Auto fixieren wollte, 50 Meter mit dem Wagen mitgeschleift. Der Hintergrund des Ausrasters ist unklar.

Am späten Mittwochabend wollten Polizisten den 26-Jährigen für eine Verkehrskontrolle anhalten. Der Lenker, der sehr langsam fuhr, missachtete die Anhalte-Aufforderungen aber allesamt und hielt immer wieder sein Handy mit Koran-Bildern aus dem Fenster.

Schließlich wurde weitere Unterstützung angefordert. Die Besatzung einer Diensthundestreife schaffte es, den Mann zum Stehenbleiben zu bewegen, indem sich die Beamten vor das Auto setzten.

Im Wagen eingesperrt

Drei Polizisten sicherten den Wagen: Einer öffnete die Fahrertür, ein anderer versuchte den Zündschlüssel abzuziehen, ein dritter postierte sich vor dem Fahrzeug. Plötzlich stieg der Lenker wieder aufs Gas und schleifte einen der Polizisten 50 Meter weit mit. In der Folge raste der Bosnier über die Mühlkreisautobahn.

Erst nachdem sein Wagen im Bereich der Ausfahrt Dornach mehrmals gerammt worden war, blieb er stehen. Da er sich im Pkw eingesperrt hatte, öffneten die Polizisten die Tür mit Gewalt und nahmen den Mann fest.

Zwei Beamte mussten nach dem Vorfall ambulant im Spital versorgt werden. In die Ermittlungen wurde auch das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung eingebunden.

Innenminister Karl Nehammer sah in dem Vorfall „mangelnden Respekt und die Ablehnung von Grundwerten unserer Gesellschaft“. „Parallelgesellschaften, die den Rechtsstaat ignorieren und sogar angreifen, dürfen in Österreich keinen Platz haben“, so Nehammer.

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