Stelzer: „Nicht vergessen, was geschehen ist“

(v.l.) Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Religionsgesellschaft Österreich (IRG), Innenminister Karl Nehammer, Landeshauptmann Thomas Stelzer und Barbara Glück, Direktorin des Mauthausen Memorial, beim Gedenken in der KZ-Gedenkstätte in Mauthausen
v.l.: Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Religionsgesellschaft Österreich (IRG), Innenminister Karl Nehammer, Landeshauptmann Thomas Stelzer und Barbara Glück, Direktorin des Mauthausen Memorial, beim Gedenken in der KZ-Gedenkstätte in Mauthausen © Land OÖ/Mayrhofer

„Wir werden auch in Zukunft nicht vergessen, was geschehen ist, denn es ist eine immerwährende Mahnung“, sagte LH Thomas Stelzer beim Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslager Mauthausen am 5. Mai 1945.

Oberösterreich blicke mutig nach vorne, blende aber „die Vergangenheit nicht aus“, betonte Stelzer. Und der Landeshauptmann mahnte Wachsamkeit ein, um Vorurteile und Verschwörungstheorien zu erkennen und ihnen „entschieden“ entgegenzutreten.

„Gerade aktuelle Vorkommnisse und Berichte machen leider deutlich, dass der Antisemitismus zum traurigen Standard-Repertoire gewisser Gruppierungen gehört“, so der Landeshauptmann.

Es gebe „einen gemeinsamen klaren Auftrag zur Bekämpfung von Antisemitismus, Rassismus und gewaltsamen Extremismus“, sie dürfe man nicht dulden „und vor allem in unserer Mitte erst gar nicht entstehen lassen“. Er begrüße daher die nationale Strategie gegen Antisemitismus.

Auch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka rief bei der gemeinsamen Sondersitzung der Präsidialkonferenzen von National- und Bundesrat dazu auf, dem Antisemitismus im Alltag entgegenzutreten. Es gebe ein strenges Verbotsgesetz, eine klare Haltung der Politik und eine internationale Allianz gegen den Antisemitismus.

Aber, so Sobotka: Was fehle, sei das „gesamtgesellschaftliche Engagement gegen Antisemitismus und Antiziganisimus, das auch dort, wo nichts strafrechtlich Relevantes zu finden ist, sich artikuliert und Menschen motiviert, sich offensiv gegen antisemitische Haltungen zu stellen“.

Auschwitz und Mauthausen seien „nicht über Nacht gekommen, sie sind die Folge der Verkettung, der vielen kleineren und größeren Ausgangspunkte, sie sind die Folge von Gewöhnung,“ warnte Sobotka.

Mit Blick auf die immer kleiner werdende Zahl der lebenden Zeitzeugen betonte der Nationalratspräsident: „Wir dürfen und wir werden die Jahre des Nationalsozialismus und seine Verbrechen nicht der Historisierung anheim fallen lassen. Die existenzielle Betroffenheit gegenüber dieser historischen Singularität darf nicht verloren gehen.“

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