LH Stelzer gegen Neuausschreibung der OÖ. Landeshymne

Landeshauptmann Thomas Stelzer © Land OÖ/Schaffner

Der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und sein Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) haben die Landeshymne am Montag verteidigt. Tenor: Der „Hoamatgsang“, so der offizielle Titel, sei unbedenklich, mit problematischeren Texten Stelzhamers müsse man sich auseinandersetzen, sie aber im Kontext der damaligen Zeit sehen.

„Oberösterreich setzt sich intensiv mit der Vergangenheit auseinander“, betonte Stelzer in einer Stellungnahme. So sei Stelzhamers Werk bereits 2010 in einem Symposium des Adalbert-Stifter-Institutes des Landes thematisiert worden und 2014 dazu die Publikation „Der Fall Franz Stelzhamer. Antisemitismus im 19. Jahrhundert“ erschienen.

Stelzhamers Text „Jude“ etwa „kann man weder schönreden, noch gutheißen“, so Stelzer, man müsse den Dichter aber im Kontext des 19. Jahrhunderts betrachten. In der Landeshymne hingegen „findet sich kein verwerfliches Wort“.

Haimbuchner argumentierte ähnlich: Viele Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts „vertraten ein damals offenbar salonfähiges Weltbild, das in keiner Weise dem entspricht, wofür die moderne europäische Zivilisation heute steht“. Eine aufgeklärte Gesellschaft müsse aber auch „unverdächtige Werke wie den ‚Hoamatgsang‘, die unserer Heimat kulturelle Identität gegeben haben“, wertschätzen. Ein „unreflektierter Bildersturm“ sei keine konstruktive Art der kritischen Auseinandersetzung.

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