„Linz ist lässig, vielfältig und nett“

Alexander Pschill spielt in „Soko Linz“ (ab Dienstag) den Gerichtsmediziner

Krimi-erprobt: Schauspieler Alexander Pschill
Krimi-erprobt: Schauspieler Alexander Pschill © A.Peller

In „Kommissar Rex“ war er der Ermittler, in der „Ja- nus“-Reihe Psychologe, nun ist er von der Seele zum Körper gewechselt, und zwar zum toten: Der Krimi-erprobte Wiener Schauspieler Alexander Pschill (51) schlüpft in der am kommenden Dienstag startenden neuen ORF-Reihe „Soko Linz“ (20.15, ORF 1) in die Rolle des gewissenhaften Gerichtsmediziners Richard „Richie“ Vitek.

„Unglaublich leiwande Kollegen“

„Der Beruf der Figur ist wichtig, aber es zählt vor allem, wie der Mensch an sich tickt“, sagt Pschill im VOLKSBLATT-Gespräch. In diesem Beruf müsse jedenfalls alles auf Fakten basieren. „Das Coole war, dass wir am Set sehr viele Leute in kleinen Rollen hatten, die tatsächlich vom Fach sind.“ Echte Linzer Spurensicherer haben mitgespielt, die — anders, als man es vom Fernsehkrimi gewohnt ist — tatsächlich viel direkter mit Gerichtsmedizinern zusammenarbeiten würden als die Kriminalpolizisten.

„Eigentlich gehören die Gerichtsmediziner zur Spurensicherung“, erklärt Pschill. „Sich mit diesen Leuten zu unterhalten, war extrem spannend und auch sehr ermutigend, weil da eine unglaubliche Pietät herrscht.“ Spurensicherer sei letztlich auch ein sehr tragischer Beruf: „Die nehmen ihren Job so wahnsinnig ernst, sind gar nicht abgebrüht, sondern zeigen wahnsinnig viel Respekt und das war schön zu sehen.“

Mit diesen Eindrücken sei es viel interessanter gewesen, sich während der Arbeit in der Rolle zu entwickeln, als sich nur auf theoretische Vorbereitung zu stützen. „Das Schöne ist, dass man das meiste aus der Situation und aus den Schauspielpartnern herausholen kann und da habe ich ein Riesenglück mit meinen Kollegen“, streut Pschill Katharina Stemberger alias Chefinspektorin Johanna „Joe“ Haizinger, Daniel Gawlowski (Kriminalhauptkommissar Ben Halberg) und Anna Hausburg (Kriminalhauptkommissarin Nele Oldendorf) Rosen.

„Unglaublich leiwande Kollegen.“ Irgendjemand habe dafür gesorgt, dass da auf der menschlichen Ebene alles passt. „Und wenn man dieses Glück hat, wirkt sich das eben auch auf das Spiel aus.“

„Die Tabakfabrik ist einer meiner Lieblingsorte“

Er habe Linz schon vor den Dreharbeiten gekannt und sich darauf gefreut, hier zu sein. Seine Rolle habe ihm die Möglichkeit und die Zeit geboten, die Stadt zu erkunden: „Lässig ist wahrscheinlich das beste Wort dafür. Wenn eine Stadt unarrogant sein kann, dann ist das wahrscheinlich Linz. Es ist sehr gerade und direkt und im positiven Sinn zusammengewürfelt. Es ist alles da, die Stadt ist irrsinnig vielfältig, uneitel, nett und freundlich.“ Die Tabakfabrik, in der ein großer Teil der Serie gedreht wird, sei gleichzeitig einer seiner Lieblingsorte.

Live kann man Pschill gerade im Wiener Theater in der Josefstadt erleben: „Theater hat es gerade nicht leicht. Wir machen weiter und spielen tapfer.“ Es sei wirklich viel verlangt von den Leuten, drei Stunden lang mit Maske zu sitzen: „Umso dankbarer sind wir, dass sie trotzdem noch kommen.“

Von Melanie Wagenhofer

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