Linzer Held aus der zweiten Reihe besonders heiß auf Cup

HC-Linz-Keeper David Zwicklhuber
HC-Linz-Keeper David Zwicklhuber © Schuster/picturedesk.com

Angst ist für einen Handball-Torhüter ein schlechter Ratgeber — vor allem jene vor dem Ball. „Die hab ich schon lang wegtrainiert“, schmunzelte HC-Linz-Keeper David Zwicklhuber. Wie das geht? Ganz einfach. An die Wand gestellt und die Bälle links und rechts neben den Kopf geworfen — ähnlich wie bei einem Messerwerfer.

„So schlimm ist es nicht“, lachte der 21-Jährige. „Aber ich blinzle bei einem Schuss schon lang nicht mehr.“ Weil eben bei Würfen aus kürzester Distanz bzw. mit über 100 km/h jeder Sekundenbruchteil zählt.

Wie am Mittwoch (19 Uhr), wenn der langjährige Nachwuchs-Nationalteamspieler vor dem größten Erfolg seiner Laufbahn bei den Erwachsenen steht. Der HC Linz AG spielt mit den Fans im Rücken gegen Rekordmeister Bregenz um den Einzug ins Cup-Final4.

„Ein kleiner Traum“

Dieses soll dann, wenn möglich, in der neuen Halle der SportMS Kleinmünchen gespielt werden. „Das ist schon ein kleiner Traum“, betonte Zwicklhuber, der hinter Markus Bokesch die Nummer zwei ist, aber etwa am Wochenende gegen Krems mit seinen 13 Paraden zum Vater des Sieges wurde. „Einser, Zweier — das ist eine schwierige Definition. Es braucht zwei gute Torhüter, die sich auch gut verstehen. Wir pushen uns gegenseitig.“ Und schaut man sich um, kommt gewiss in keiner anderen Sportart dem nominell zweiten Tormann eine wichtigere Rolle zu als im Handball.

Gerade gegen Bregenz hofft der 1,94-m-Riese, der mit 14 von Eferding nach Linz wechselte, nun auf viel Spielzeit: „Das war immer schon ein Lieblingsgegner. Ich habe dort viele Freunde von den Jugendteams.“ Vielleicht ein gutes Omen: Beim letzten Erfolg gegen Bregenz vor einem Jahr war die starke Leistung von Zwicklhuber der Grundstein zum 34:30-Sieg.

Im Cup-Viertelfinale darf sich der angehende Lehramts-Student (Geschichte/Englisch) jetzt nicht nur mit dem zweitbesten Liga-Torschützen Mikhail Vinogradov messen, sondern auch mit ÖHB-Keeper Ralf Patrick Häusle. „Das Nationalteam ist irgendwann ein Ziel.“ Ebenso wie das Ausland. Zuvor will sich Zwicklhuber aber in Linz etablieren und noch in dieser Saison für Furore sorgen, nicht nur im Cup.

Von Tobias Hörtenhuber

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