Linzer Wirtin öffnete trotz Lockdowns: 97 Anzeigen

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Eine Linzer Cafe-Betreiberin hat am Montag ihr Lokal trotz Lockdowns aufgesperrt – allerdings nur kurz. Wenig später waren Polizei und Magistrat vor Ort.

Bilanz: 37 Personen kassierten laut Exekutive insgesamt 97 Anzeigen. Den Gästen drohen Strafen bis zu 1.450 Euro, für die Wirtin beträgt der Strafrahmen bis zu 30.000 Euro

Die Frau hatte die Aktion bei einer Corona-Demo im Vorfeld und auch gegenüber Medien angekündigt. Dementsprechend sammelten sich am späten Nachmittag zunächst Schaulustige und Journalisten vor dem kleinen Cafe in der Altstadt.

„Als Mama werde ich gezwungen die Verordnungen zu umgehen… ich kann mein Kind nicht mehr versorgen“, stand auf einem Schild vor dem Lokal. Sie bitte „jeden radikal Denkenden rechts/links“, ihr Cafe nicht zu betreten, schrieb die Wirtin weiter.

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Im Inneren des Lokals versammelten sich am späten Nachmittag einige weitgehend maskenlose Gäste. Auf einem Zettel an der Tür wurde zwar um Einhaltung der Abstandsregeln gebeten – allerdings ohne Erfolg.

Die Protestaktion war rasch zu Ende. Weniger als eine Stunde nach der Öffnung standen die Behörden vor der Tür. Man habe die Leute aufgefordert, das Lokal zu verlassen, so Polizeisprecher David Furtner.

Einige seien dem nachgekommen, andere nicht. Alle wurden kontrolliert und werden – ebenso wie die Wirtin – angezeigt. Zudem soll der Erhebungsdienst des Magistrats in den kommenden Tagen ein Auge darauf haben, ob das Lokal nun geschlossen bleibt, hieß es bei der Stadt Linz.

Bürgermeister Luger: „Unverantwortlich und höchst unsolidarisch“

„Die Stadt Linz hat großes Verständnis für die wirtschaftlichen Sorgen von Gastronomen“, so Luger, „es gibt jedoch keine Toleranz gegenüber einzelnen Betreiberinnen und Betreibern, die sich medial inszenierend über geltende Gesetze hinwegsetzen und somit das gemeinsame Ziel einer Eindämmung der Covid-19-Pandemie gefährden.“

Das sei „unverantwortlich und höchst unsolidarisch“ gegenüber all jenen, die sich an die Bestimmungen halten.

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