Literaten unter sich

Kehlmanns „Der Mentor“ feiert am Samstag im Landestheater Premiere

Feiert ihr Debüt als Regisseurin: Anja Jemc
Feiert ihr Debüt als Regisseurin: Anja Jemc © Romy Feist

„Die Vermessung der Welt“ hat Daniel Kehlmann 2005 zum Bestsellerautor gemacht. Das Linzer Landestheater nimmt sich nun seines Stückes „Der Mentor“ aus 2014 an.

Kehlmanns zweites Theaterstück behandelt den Zusammenprall von Generationen, aber auch die Eitelkeit und Einsamkeit von Künstlern. Premiere ist am kommenden Samstag, 20 Uhr, auf der Studiobühne.

In dem Stück treffen sich zwei Literaten im Rahmen eines hochdotierten Kulturprojekts in einem abgeschiedenen Herrenhaus. Der angesehene Benjamin Rubin soll als Mentor mit dem jüngeren Kollegen Martin Wegner an dessen neuem Theaterstück arbeiten. Eine Woche intensiver Gedankenaustausch in der Natur, direkt am Froschteich, umsorgt vom rührigen Kulturfunktionär und verhinderten Maler Wangenroth. Doch schon bei der Ankunft machen sich die ersten Konflikte bemerkbar.

Anders als erhofft, stärkt der Mentor dem in Wahrheit unsicheren jüngeren Kollegen nicht den Rücken, der große alte Mann lässt sich auf keinerlei wohlfeile Beweihräucherung ein. Mit messerscharfer Argumentation entlarvt Rubin die Schwächen von Martins Drama. Aber jeder Pfeil, den er gegen den jungen Kollegen abschießt, trifft ihn auch selbst. Es kommt zum Eklat.

„Der Mentor“ ist das Regiedebüt der blutjungen Linzerin Anja Jemc (Jg. 1999), die seit 2019 als Regieassistentin am Landestheater beschäftigt ist und schon als Kind ebendort als Statistin im Einsatz war. Es spielen Sebastian Hufschmid (Benjamin Rubin), Julian Sigl (Martin Wegner), Lorena Emmi Mayer (Gina Wegner) und Klaus Müller-Beck (Erwin Wangenroth).

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