Literatur gegen Lockdown-Blues

Bibliotheken sorgen lokal sowie digital für vielseitige Abwechslung

Die Landesbibliothek: ein entspannter Rückzugsort
Die Landesbibliothek: ein entspannter Rückzugsort © R. Winkler

Literatur informiert, bildet und lädt dazu ein, neue Welten zu entdecken, für einen Moment die harte Realität zu vergessen — in gewisser Weise ist sie für viele wie ein Zufluchtsort. Gerade jetzt, in der Zeit des erneuten Lockdowns, ist Ablenkung etwas, dass viele mehr als dringend benötigen.

Es gibt nur noch wenige Orte, an denen Kultur momentan stattfinden kann. Zu den kulturellen Institutionen, die noch immer geöffnet haben, zählen die Bibliotheken — die Tore zur Welt der Bücher stehen den Menschen weiterhin offen. Das VOLKSBLATT hat sich erkundigt, mit welchen Angeboten diese ihre Kunden auch in der schwierigen Zeit unterstützen.

„Unser Kerngeschäft, das Verleihen von Büchern, können wir weiterhin gut machen. Auch Arbeitsplätze können wir anbieten. Wir haben ein sehr großes Haus und viel Raum, viel Offenheit und da kann man mit der Abstandsregel und dem Sicherheitskonzept auch weiterhin noch Arbeitsplätze anbieten“, so die Direktorin der Landesbibliothek, Renate Plöchl. Sie möchte Bibliotheksbesuchern Angst nehmen und dazu ermutigen, weiterhin zu kommen. Wer also nicht nur zu Hause lesen oder lernen will, kann sich auch in eine Bibliothek zurückziehen.

Schüler können auf die Landesbibliothek zählen

Im VOLKSBLATT-Gespräch erklärt Plöchl, dass es ihr sehr wichtig sei, dass vor allem die Schüler und Studenten wissen, dass sie auch in Zeiten des Lockdowns und des Home-Schoolings weiterhin auf die Landesbibliothek zählen können. Unter anderem wurde die Ausleihzahl auf dreißig Bücher erhöht. „Viele Studierende, die an einer Arbeit schreiben, sind froh darüber, wenn sie gleich mehr mitnehmen können und dadurch sparen wir auch wieder an persönlichen Kontakten“, sagt Plöchl.

Die Bibliothek sei von Mitarbeitern besetzt, man stehe für Fragen persönlich oder auch telefonisch zur Verfügung. Vor allem Schüler, die sonst immer in Klassenverbänden kamen, sollen sich nicht scheuen, nun allein eine Bibliothek zu besuchen. Eine Infothek und Fachinfo seien ständig vorhanden, so werde versucht, auch die individuelle Beratung abzudecken. Weiters bietet die Landesbibliothek schon seit dem ersten Lockdown kurze Informationsfilme für vorwissenschaftliche Arbeiten an, auf die die Schüler jederzeit zugreifen können.

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Auch verfügt man über ein großes e-Ressourcen- Angebot an Fachjournalen, das stetig weiter ausgebaut werde. Dieses werde nun auch deutlich mehr genutzt, so Plöchl. Zuvor wurden in der Landesbibliothek Workshops abgehalten, die jetzt durch Corona so nicht mehr möglich sind. Jedoch werde gerade an einem online Schulungsprogramm gearbeitet, das demnächst fertig sein soll und von Schülern dann auch zuhause genutzt werden könne.

Großes digitales Angebot vorhanden

Auch die Linzer Stadtbibliothek hat ein breites Angebot für die Lockdown-Tage, denn auch dort verzeichnet man ein verstärktes Interesse an Literatur, Film und Musik. Schon seit 2012 gibt es für Bibliotheksbesucher die Möglichkeit, die Plattform media2go zu nutzen, eine digitale Bibliothek mit über 45.000 kostenlosen e-Books, ePapers und Hörbüchern. Neu ist der kostenlose Film- und Serienstreamingdienst „Filmfriend“ — welcher einzigartig in Österreich ist und nur von der Stadtbibliothek angeboten wird. Damit stehen Bibliothekskunden über 2000 Film- und Serienhighlights zur Verfügung. Das kulturelle Angebot ist zwar momentan eingeschränkt, aber es gibt trotzdem viele Möglichkeiten die nächsten Wochen so positiv wie möglich zu gestalten.

www.wissensturm.linz.at
www.landesbibliothek.at
linz.filmfriend.at

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