Luger will „Lockdown für Schüler“

Forderung von Distance Learning wegen Corona-Rekordzahlen in Linz

Bürgermeister Klaus Luger © APA/fotokerschi.at

Alarm geschlagen hat am Mittwoch der Linzer Bgm. Klaus Luger (SPÖ), weil in der oö. Landeshauptstadt bei der Zahl der Neuinfektionen „ein trauriger Rekord“ erreicht wurde.

300 neue Fälle innerhalb eines Tages, 100 davon seien Schüler. Daher forderte er von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP), sofort auf Distance Learning umzustellen. 800 Schüler seien in Linz derzeit abgesondert, ein Drittel aller Neuinfektionen betreffe Schüler.

„Die Infektionslage eskaliert besonders in den Schulen“, so der Bürgermeister. Luger bezeichnete die Gruppe der Fünf- bis Elfjährigen als „größte Spreadergruppe“ und er trat dafür ein, den Bundesländern generell die Entscheidung zu überlassen, in welcher Form Schule stattfindet. Seit Start des Schuljahres sei in Linz ein Achtel aller Schüler positiv auf Corona getestet worden.

Aktuell sieht Luger für Linz als einzige Lösung den „Lockdown für Schüler“. Diesen „zwei bis drei Wochen“ durchzuziehen, könne ein Durchbrechen der Infektionsketten bringen, meinte die Mittelschul- und AHS-Lehrerin Anna Weghuber, die für die SPÖ im Gemeinderat sitzt. Inzwischen seien die Schulen gut auf Fernlehre umgestellt. Für jene die unbedingt Betreuung brauchen, solle die Schule wie bei den vorangegangenen Lockdowns offenbleiben.

In den Krabbelstuben und Kindergärten war die Situation in Linz entspannter. „In Krabbelstuben gibt es bisher keine Cluster“, so Luger. In den Kindergärten gehe der Anteil der betreuten Kinder zurück. Am Mittwoch lag er bei 55,8 Prozent.

Spagat in den Schulen

„Den Schutz der Gesundheit und offene Schulen zusammenzuführen, ist in der aktuellen Situation ein großer Spagat“, sagte am Mittwoch Bildungslandesrätin LH-Stv. Christine Haberlander zum VOLKSBLATT.

„Ich teile die Sorge um das Infektionsgeschehen in den Schulen. Aber auch die Sorge vieler Eltern und Lehrer betreffend der geltenden Regeln.“ Bei Betrachtung der Fallzahlen im Wochenvergleich gebe es nach wie vor ein hohes Infektionsgeschehen in den Schulen — und es gebe nach wie vor Unsicherheiten und offene Fragen bei allen Beteiligten.

„Die Klarstellung des Bildungsministers zum Thema klassenweises Distance Learning begrüße ich daher als ersten Schritt, der auch pädagogische Vorgaben gibt. Wir werden diese in OÖ zur Anwendung bringen. Für mich ist klar: Wir müssen bei dieser Infektionslage auch ganze Schulstandorte vermehrt ins Distance Learning schicken. Die Sorge der Schulen nehme ich ernst. Bundesminister Faßmann hat eine Prüfung der Standorte zugesagt“, so Haberlander.

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