Die Feuerwehr ist sein Leben

Sascha Steininger ist von klein auf der Feuerwehr verfallen. Auch ein schwerer Badeunfall als 21-Jähriger änderte nichts daran, dass der Kalkulant bei der Firma Habau trotz Querschnittslähmung noch immer voll im Einsatz ist. Seine Berufung fand er im Lotsen- und Nachrichtendienst, wo er die Funkausbildung absolvierte und auch bei allen Leistungsbewerben an der OÖ Landesfeuerwehrschule antrat. Seit kurzem gehört Steininger als Funkbeauftragter auch dem Kommando der FF Mitterkirchen an.

Selbst ein schwerer Badeunfall mit 21 Jahren konnte das Engagement von Sascha Steininger bei der FF Mitterkirchen nicht bremsen. © Christian Strach

Sascha Steininger aus Mitterkirchen ist seit Kindesbeinen an der Feuerwehr verfallen – kein Wunder, sein Vater, der Onkel und Freunde gehören der Feuerwehr Mitter- kirchen an. Und das Elternhaus liegt nur einen Steinwurf vom Zeughaus entfernt.

Mit zehn Jahren trat Sascha der Feuerwehrjugend bei und absolvierte viele Ausbildungen berichtet Kommandant Alfred Hoser. Im Beruf stellte er als Maurer- und Schalungsbauer bei der Firma Habau seinen Mann.

Mit einem Schlag wird plötzlich alles anders

Doch durch einen Badeunfall änderte sich 2009 schlagartig das Leben des damals 21-Jährigen. Sascha ist querschnittsgelähmt. Es folgten vier Monate Krankenhaus und neun Monate Rehabilitation. Seitdem ist Sascha Steininger mit dem Rollstuhl unterwegs. Während seines Krankenhausaufenthalts besuchten ihn seine Feuerwehr-Kameraden mit einem mulmigen Gefühl. „Ich werde weiter meiner Pflicht als Feuerwehrmann wegen der Kameradschaft und der Nächstenhilfe nachkommen“, stellte er schon bei der Begrüßung des Besuchs klar.

Bei einem Frühschoppen wurden Spenden für einen Feuerwehrhausumbau gesammelt. Der Erlös wurde in einen Lift investiert, der von den Kameraden adaptiert wurde. Zwei bis dreimal in der Woche ist Sascha bei der Feuerwehr anzutreffen, Einsätze sind sowieso Pflicht!

Das Motto „Never Give Up“ spiegelt nicht nur seine Lebensfreude wider, sondern ziert auch als Tattoo seinen Oberarm. Sascha kämpfte sich eindrucksvoll ins Leben zurück, fährt selbstständig mit dem Auto und führt einen „normalen Alltag“. Der heute 35-Jährige wird von seiner Lebensgefährtin unterstützt.

Seine Berufung fand er im Lotsen- und Nachrichtendienst (LuN), wo er die Funkausbildung absolvierte und auch bei allen Leistungsbewerben an der OÖ Landesfeuerwehrschule antrat. Das Goldene Funkleistungsabzeichen ziert mit stolz seine Uniform.

Als Funkbeauftragter gehört Sascha seit März 2023 dem erweiterten Kommando an, und er managt in der Floriani-Station die Einsätze mit Bravour. Sogar an der Truppführer Ausbildung vor zwei Jahren nahm er teil.

Beim Hochwassereinsatz 2013 mussten ihn seine Kameraden nach fast 40-stündigem Dauereinsatz nach Hause schicken. Für ihn war es ganz normal, unentwegt die mehr als hundert eingehenden Anrufe von betroffenen Bürgern entgegenzunehmen, zu koordinieren und zu organisieren.

Früher trippelte Sascha bei der Union Mitterkirchen, jetzt bringt er sich als Informatiker im Vorstand des Vereins ein. Fischen, radeln mit dem Handbike von seinem neuen Wohnort in Perg zum Feuerwehrhaus Mitterkirchen zu fahren, sowie Treffen mit Freunden sind ihm extrem wichtig.

Um fit für seinen 25-Wochenstunden-Job bei der Firma Habau als Kalkulant zu werden, unterstützen ihn täglich in der Früh Pflegerinnen, er möchte ja nicht zu spät zu seinem Arbeitgeber kommen, der ihm nach dem Unfall eine Umschulung ermöglichte.

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