Sinnvolle Freizeitbeschäftigung

Fritz Floimayr aus Stroheim ist seit mehr als 20 Jahren ehrenamtlich beim Caritas-Angebot „invita“ tätig. Der gelernte Schlosser konnte nach einem Schlaganfall seinen Beruf nicht mehr ausüben. Auf der Suche nach einer Tätigkeit mit Sinn kam der Pensionist zu „invita“, wo er seither mithilft, Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen zu begleiten.

Fritz Floimayr ist seit mehr als 20 Jahren ehrenamtlich bei „invita“ tätig. Hier unterstützt er Markus Fleck bei der Abwage von Schrauben für die Firma Kellner & Kunz. © Caritas

An seinen ersten Freiwilligen-Einsatz kann sich Fritz Floimayr noch gut erinnern: „Ich stellte mich beim „invita“-Wohnhaus in Haiding vor und half ein Jahr lang ehrenamtlich beim Umbau mit.“

Dann war er 16 Jahre lang in der Fähigkeitsorientierten Aktivität unter anderem für „Essen auf Rädern“ aktiv, wo Menschen, die von „invita“ begleitet werden, ebenso beschäftigt waren. Seit zwei Jahren unterstützt er eine kleine Gruppe von „invita“ in Buchkirchen, die im Rahmen der „Integrativen Beschäftigung“ in der Firma Kellner & Kunz in Wels mitarbeitet.

„Unsere Aufgabe ist es, Schrauben zu verwiegen. Ich kontrolliere die Aufträge und unterstütze das Caritas-Team“, erklärt Floimayr. In den ganzen 20 Jahren hat er noch kein einziges Mal ans Aufhören gedacht.

„Ich mache es so gern, weil es eine sinnvolle Tätigkeit ist. Hier komme ich mit Leuten ins Gespräch. Ich helfe den Menschen einfach gerne. Die Freude, mit der die Menschen bei Kellner & Kunz arbeiten, ist richtig ansteckend. Es läuft der Schmäh, jedoch sind trotzdem alle fleißig und konzentriert bei der Sache.“

Es braucht viel Geduld und Verständnis

Am Anfang war der Wechsel vom Schlosserberuf in den Sozialbereich vollkommenes Neuland. „Im Berufsleben ging es immer nur ‚zack-zack‘ und der Stress hat den Schlaganfall sicher begünstigt. Hier sind die Abläufe gemächlicher, es herrscht ein tolles Betriebsklima und ein großer Zusammenhalt zwischen den Kollegen.“

Durch die Freiwilligenarbeit hat sich auch sein Bild über Menschen mit Beeinträchtigungen grundlegend verändert: „Es sind keine ‚armen Menschen‘, sondern Menschen mit Fähigkeiten, die ich früher nicht gesehen habe.“ Was es für die ehrenamtliche Tätigkeit braucht, ist Geduld, und die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen: „Man sollte Empathie, Verständnis und Humor mitbringen.

Es ist viel lustiger als in meinem früheren Beruf

Das Schöne daran ist, dass ich in den vergangenen 20 Jahren zehnmal mehr gelacht habe, als in den 20 Jahren als Schlosser davor.“ Fritz Floimayr ist dankbar, dass er nach seiner Krankheit diese Tätigkeit ausüben kann und kann es jedem nur empfehlen, der auf der Suche nach einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung ist: „Es ist ein gutes Gefühl, gebraucht und als Mensch wertgeschätzt zu werden.“

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