Braunauer Steffl braucht Hilfe

557 Jahre ist die Stephanskirche in Braunau bereits alt und entsprechend nagt der Zahn der Zeit. Im Zuge der bereits erfolgten Sanierung im Außenbereich wurde offensichtlich, was auch im Innenraum alles wieder in Schuss gebracht werden muss. Bis 2026, zum 560-Jahr-Jubiläum, soll der Braunauer Steffl in neuem Glanz erstrahlen. Schon jetzt liegen die Kostenschätzungen bei zwei Millionen Euro, mindestens 500.000 Euro muss die Pfarrgemeinde stemmen. Das wird nicht ohne Spenden möglich sein.

Der Braunauer Steffl, das Wahrzeichen der Innviertler Bezirksstadt, ist in die Jahre gekommen und muss im Inneren general- saniert werden. © Pfarrgemeinde Braunau-St. Stephan

Das Wahrzeichen von Braunau, die Stadtpfarrkirche St. Stephan, ist in die Jahre gekommen und muss dringend einer Generalsanierung unterzogen werden. Bis 2026, zum 560-Jahr-Jubiläum, soll der Braunauer Steffl – wie er von den Einheimischen liebevoll genannt wird – in neuem Glanz erstrahlen.

In den vergangenen Jahren erfolgten bereits Sanierungsarbeiten im Außenbereich, wodurch auch der große Handlungsbedarf im Inneren offensichtlich wurde. 2021 und 2022 wurden bereits die Wartungsgänge ergänzt und erweitert, Kostenpunkt: 100.000 Euro. Dieses Bauvorhaben ist schon ausfinanziert.

„Im nächsten Schritt muss nun eine sogenannte Musterachse erarbeitet werden, die als Entscheidungsgrundlage für die Renovierung dienen soll“, erläutert Josef Knauseder, Obmann des Finanzausschusses und Mitglied im Bauausschuss der Pfarre, im VOLKSBLATT-Gespräch: „Das heißt, es muss zunächst je ein kleines Stück Boden sowie der Gebäudestruktur, der sogenannten Raumschale, und des Kunstguts wie Altäre und Heiligenfiguren restauriert werden. Die Erkenntnisse, die dabei gewonnen werden, dienen dann als Vorlage für die gesamte Renovierung.“ Zu guter Letzt, wenn die staubigen Arbeiten abgeschlossen sind, muss auch die Orgel wieder in Schuss gebracht werden.

557 Jahre alte Kirche ist reich an Kunstgut

Die Renovierungsarbeiten gleichen einer Mammutaufgabe, ist doch die 557 Jahre alte Kirche, deren Errichtung 27 Jahre dauerte, reich an Kunstgut. So stammt etwa der älteste der 14 Altäre – ein gotischer Bäcker-Flügelaltar – aus dem 15. Jahrhundert. Im Altarraum findet man 30 Figuren, 22 allein im Hochaltar, im Langhaus sind es weitere 85.

Die älteste Figurengruppe, die man in St. Stephan bewundern kann und die wie viele andere restauriert und wieder auf Hochglanz poliert werden muss, ist die Heilige Familie der Gottesmutter Maria, die mit ihrer Mutter Anna und ihrem Vater Joachim dargestellt ist.

Finanzplan sollte im ersten Halbjahr 2023 vorliegen

Die Pfarrgemeinde hofft, die Musterachse und die Zeit- und Finanzierungspläne im ersten Halbjahr 2023 vorliegen zu haben, damit Vertreter des Bundesdenkmalamts und der Diözese Linz bei einer Begehung die Entscheidung für die konkreten Renovierungsarbeiten treffen können. Die bisherigen Kostenschätzungen liegen bei zwei Millionen Euro, davon muss die Pfarrgemeinde mindestens 500.000 Euro selbst stemmen.

Zu befürchten ist allerdings, dass angesichts der Inflation die Baukosten noch stark steigen werden. Schon jetzt ist die Pfarrgemeinde sehr umtriebig und versucht, mit einer Vielzahl an Veranstaltungen wie einem Adventmarkt, Benefizkonzerten, Kuchen- und Tortenverkauf sowie von Bastelbögen, mit denen Kinder den Braunauer Steffl zusammenbauen können, Geld für die Renovierung aufzutreiben. Und jede Spende zählt – durch ein Konto beim Bundesdenkmalamt sind diese steuerlich absetzbar.

Da es sich bei der Stadtpfarrkirche um ein markantes Bauwerk in Braunau handelt, gibt sich Knauseder aber zuversichtlich, dass auch kirchenfernere Personen großes Interesse am Erhalt des Kulturdenkmals haben werden. Die Diözese hätte bereits zugesichert, ein Viertel der Renovierungskosten zu übernehmen, Antworten seitens des Bundesdenkmalamtes und des Landes Oberösterreich stehen derzeit noch aus.

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