Bob Dylan: Die Philosophie des modernen Songs (C. H. Beck)

Fans von Bob Dylan warten seit einer gefühlten Ewigkeit auf eine Fortsetzung seiner „Chronicles“ (2004).

Nun ist ein neues Buch des Literatur-Nobelpreisträgers erschienen, aber kein zweiter Teil seiner Lebenserinnerungen, sondern eine Analyse von 66 Liedern anderer Acts. In „Die Philosophie des modernen Songs“ folgt der Künstler der Spur der populären Musik, beschreibt seine persönlichen Gefühle zu diesen Stücken und liefert spannendes Hintergrundwissen. Die Reihenfolge ist nicht chronologisch, Kapitel 1 ist „Detroit City“ gewidmet, einer Single von Bobby Bare aus dem Jahr 1963.

Dylan beschreibt zunächst den Inhalt: „Dein Leben geht in die Binsen. Du bist in die große Stadt gekommen und hast Dinge über dich erfahren, die du nicht wissen wolltest, du warst zu lange auf der dunklen Seite.” Dann liefert der 81-Jährige den Kontext, erklärt die Bedeutung des Liedes und warum es funktioniert. Nach diesem Schema ist das gesamte Buch aufgebaut.

Dylan-Fanatiker bekommen einen Einblicke in seine Einflüsse, für Nicht-Fanatiker ist es ein Songbook zum Schmökern und Entdecken. Die Analysen sind ebenso sachlich fundiert wie persönlich gehalten, das Panoptikum reicht von „Tutti Frutti“ über „Black Magic Woman“ bis zu „London Calling“. Angereichert ist das Buch mit vielen Fotos, allesamt mit Bedacht ausgewählt

Bob Dylan: „Die Philosophie des modernen Songs“, aus dem Amerik. von Conny Lösch, C.H. Beck, 352 Seiten, 37 Euro

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