Bret Easton Ellis: The Shards

Teenager, Drogen, Sex, Mord: In der Ich-Form schreibt Bret Eastn Ellis in „The Shards“ über einen „düsteren Tunnel“, den er als Teenager durchquert.

Über mehr als 700 Seiten führt der Autor Selbstgespräche, die einem durchaus den Nerv ziehen können, angereichert mit expliziter Gewalt. „The Shards“ ist eine Art Selbstreflexion, ein therapeutisches Gespräch zwischen dem Schüler Ellis und dem Autor Ellis.

Der homosexuelle Erzähler führt eine Beziehung mit einer Mitschülerin, geht mit Schulkollegen fremd, wird vom Vater seiner Freundin missbraucht und beschreibt Sex derb und explizit pornografisch.

Gleichermaßen angezogen und abgestoßen fühlt er sich von dem Mitschüler Robert. Ellis sieht einen Zusammenhang zwischen ihm, einem Serienmörder und einer mysteriösen Sekte. Zunehmend verfällt er in Wahn und Ängste.

Manchmal gelingt es dem Schriftsteller durch irritierende Handlungen oder Gedanken extrem zu verstören. „Begierde und Abscheu“ empfindet Ellis und darum dreht sich der gesamte Roman. Die Paranoia, die den Protagonisten heimsucht, versteht der Autor perfekt aufs Papier zu bringen.

Trotz einer pornografischen Horror-Love-Story, den Drogen und allerlei Grauslichkeiten wirkt der Roman ermüdend und bisweilen an der Grenze zur Parodie – aber vielleicht ist es genau das, womit Ellis zu provozieren beabsichtigt.

Bret Easton Ellis: The Shards. Kiepenheuer & Witsch, 736 S., 29,50 Euro

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