David Safier: Solange wir leben

„Über den Schmerz redete man nicht“, schreibt David Safier am Ende seines neuen Buches „Solange wir leben“. In seinem neuen Roman erinnert der deutsche Autor an das Trauma seiner jüdischen Familie und die bewegende Liebesgeschichte seiner Eltern.

Man redete nicht über den Schmerz, dass die Großeltern im Holocaust umgekommen waren, oder über die Trauer des jüdischen Vaters, die geliebte Heimat für ein fremdes Land aufgeben zu müssen. Der Schmerz war übermächtig im Hause Safier und deshalb wurde hartnäckig geschwiegen, wie in so vielen Familien in der Nachkriegszeit.

Erst jetzt, Jahrzehnte nach dem Tod der Eltern, hat der Bestsellerautor ihre anrührende Lebensgeschichte aufgeschrieben. Das Buch „Solange wir leben“ ist allerdings keine Doppelbiografie oder Dokumentation geworden, sondern ein Roman. Die Liebesbeziehung dieser beiden Menschen ist zu Herzen gehend.

Das ungleiche Paar erwartet auf ihrem gemeinsamen Lebensweg viel Leid: Alkoholismus, der Krebstod einer Tochter und nicht zuletzt immer wieder finanzielle Pleiten. Wer leichte Unterhaltungsliteratur mit Happy End sucht, wird von dem Buch eher enttäuscht sein. Wer authentischen Lebensgeschichten des 20. Jahrhunderts etwas abgewinnen kann, wird es schätzen.

David Safir: Solange wir leben”, Rowohlt, 464 Seiten, 22,50 Euro.

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