Donna Leon: Wie die Saat, so die Ernte

Commissario Guido Brunetti räumt zum Auftakt des neuen Venedig-Krimis von Donna Leon sein Bücherregal auf. Auch der 32. Fall „Wie die Saat, so die Ernte“ ist wie der Besuch bei einem alten Freund.

Man denkt schon, es geht los mit dem Ermitteln, als plötzlich der Anruf kommt: „Guido, komm schnell“. Aber erstmal geht es um einen lieben Kollegen, den Brunetti von einer neuen Seite kennenlernt.

Wie immer breitet Leon einen Teppich an Beziehungsnetzen, Venedig-Facetten und Befindlichkeiten aus, die das Morden fast in Vergessenheit geraten lassen. Bis ein Mann aus Sri Lanka tot im Wasser gefunden wird. Es ist dieses Mal kein typisch venezianisches Verbrechen. „Ich bin in die größere, italienische Welt eingetaucht“, sagt Leon.

Aber natürlich ist das typische Venedig wie immer zum Greifen nahe. Auch Brunetti, wird um eine Facette reicher: „Sein moralischer Kompass wird ziemlich deutlich“, so die Autorin. „Er mag den Verdächtigen nicht. Er geht also nicht unvoreingenommen an die Ermittlungen.“

Wie so oft bringt die clevere Polizeiassistentin Signorina Elettra das entscheidende Werkzeug ins Spiel. Mit ihrer neuen Software kommt ein vor Jahrzehnten bestehendes Beziehungsgeflecht zwischen Personen ans Licht, inmitten des Geflechts: eine Entführung in den 80er Jahren. Das Opfer ist nie wieder aufgetaucht.

Donna Leon, „Wie die Saat, so die Ernte“, 320 Seiten, Diogenes, 26,80 Euro

Das könnte Sie auch interessieren