Elizabeth Strout: Oh William

Pulitzerpreisträgerin Elizabeth Strout greift in ihrem neuen Roman Charaktere aus frühen Büchern auf und erzählt die Geschichte der Schriftstellerin Lucy Barton mit deren wunderbarer Stimme weiter: „Oh William!“ ist ein intimes Porträt einer jahrzehntelangen Beziehung, ein bisschen literarisches Road-Movie und voller intelligenter Lebensbetrachtungen. Dabei bringt die US-Autorin komplexe Gedanken mit wenig Zeilen auf den Punkt. Ex-Ehemann William ist der Lebensmensch der in New York lebenden Schriftstellerin Lucy. Nach der Scheidung stehen die beiden einander auf einer neuen Ebene innig verbunden gegenüber. „Ich muss noch etwas über meinen ersten Mann sagen, William“, beginnt Lucy ihre Erzählung. William hat Schmerzliches durchlebt, nachts plagen ihn plötzlich Ängste, dann verlässt ihn seine Frau. Auch Lucy ist nach dem Tod ihres zweiten Ehemannes mit Verlust konfrontiert: „(…) in meine Trauer um ihn hat sich auch Trauer um William gemischt“, schreibt sie. Aber „Oh William!“ ist kein trauriges, sondern ein aufbauendes, mitunter nachdenklich machendes Buch voller Weisheiten, aber auch ehrlich eingestandener Hürden, die im Leben nicht zu überwinden sind und uns heimsuchen. Und es ist eine Suche nach den Wurzeln, eine Erforschung der Umstände, die uns prägen, und der Geschehnisse aus der Vergangenheit, die uns einholen. WH
Elizabeth Strout: Oh William! Luchterhand Verlag, 224 Seiten, 20,60 Euro

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