Fredrik Backman: Eine ganz dumme Idee

Es fängt vielversprechend an: „In dieser Geschichte geht es um vieles, aber hauptsächlich um Idioten“. Fredrik Backman stellt in seinem neuen Buch jedoch gleich klar, dass man sich schnell zum Idioten macht, denn „jedem Menschen wird heute pausenlos unfassbar viel abverlangt“.

Der Schwede, mit „Ein Mann namens Ove“ berühmt geworden, bietet mit seinem aktuellen Buch „Eine ganz dumme Idee“ eine ganze nette, aber auch ganz durchwachsene Mischung aus Satire und Tragikomödie.

Das Buch erzählt eine grundsätzlich lebensbejahende, warmherzige, turbulente Geschichte mit sehr lustigen und zwischendurch nachdenklichen Szenen, verschachtelt aufbereitet und angehäuft mit Wendungen, die überraschen, aber zunehmend absehbarer werden. In einer Kleinstadt in Schweden nimmt ein stümperhafter Räuber, der eine Bank ohne Bargeld überfällt, in einem Haus mehrere Personen als Geiseln, die gerade eine Wohnung besichtigen.

Es folgt ein Tag voller verrückter Ereignisse, an dem sich Menschen und Schicksale näher kommen. Backman lässt nichts aus: Die Story dreht sich um Liebe und Verlust, um Eltern-Kind-Beziehung, ums Älterwerden, Partnerschaften und Trennungen, Verzweiflung und Hoffnung, Ängste und Freuden des Alltags. Weniger Stereotypen, weniger „Küchenpsychologie“ und Geschwafel zwischendurch hätten aber nicht geschadet.

Fredrik Backman: Eine ganz dumme Idee. Goldmann, 464 Seiten, 20,60 Euro

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