Jonas T. Bengtsson: Auf Bewährung

„Jemand wird sterben.“ Das weiß Danny, Hauptfigur in Jonas T. Bengtssons neuem Roman „Auf Bewährung“. Das ahnt auch der Leser bereits zu Beginn der Geschichte. Denn der dänische Bestsellerautor hat einen knallharten, atmosphärisch dichten Thriller abgeliefert, in dem Gewalt allgegenwärtig ist.

Bengtsson schont seine Charaktere nicht und hetzt sie durch eine Mischung aus Hardboiled, Crime Noir, Hardcore und Milieustudie. Danny ist ein Schwerverbrecher, ein Soziopath, der einen Mitinsassen im Gefängnis mit einer Hantel traktiert. Bengtsson präsentiert einen Anti-Helden, den man eigentlich nicht mögen darf.

Danny hat wenig Gewissen, aber Prinzipien — etwa Loyalität. Seinen Freund Malik beschützte er schon in der Schule. Nun ist Malik verschwunden und Danny auf Bewährung draußen. Es beginnt eine Suche, die über Leichen geht. In „Auf Bewährung“ geht es Schlag auf Schlag, es bleibt kaum Luft zum Atmen.

Die Stärke des Thrillers liegt nicht nur in den interessanten Charakteren, dem perfekten Genre-Stil und der spannenden Handlung, sondern auch darin, dass Bengtsson seine Story in eine glaubwürdige Umgebung bettet, geschönt wird nichts — was durchaus verstört.

Jonas T. Bengtsson: Auf Bewährung. Heyne, 352 Seiten, 22,70 Euro

Das könnte Sie auch interessieren