Percival Everett: Die Bäume

Percival Everetts Roman „Die Bäume“ ist eine Mischung aus Rassismus-Kritik, Hardboiled-Krimi, Satire, Parodie und Rachefantasie, die der Gesellschaft einen wirkungsvollen Spiegel vorhalten soll.

Die Geschichte spielt in einer Kleinstadt im Süden der USA, im Bundesstaat Mississippi. Zwei weiße Rassisten werden ermordet, neben ihnen liegt der leblose Körper eines Schwarzen. Der Tote trägt die Züge des 1955 nach einer Falschaussage einer weißen Frau gelynchten Emmett Till.

Als seine Leiche plötzlich verschwindet, werden zwei schwarze Detektive und eine schwarze Agentin aufmerksam, ebenso wie die Ku-Klux-Klan-Gruppe. Everett parodiert die Kleinstadtbewohner und nimmt sich Kernwähler von Donald Trump vor. Denn die engstirnigen, ewig gestrigen Kleingeister können besonders gefährlich sein, da bleibt einem das Lachen schon mal im Hals stecken.

Vor allem dann, wenn die Namen von Opfern der Lynchjustiz zu lesen sind. Seine besondere Wirkung erzielt der mehrfach ausgezeichnete Schriftsteller, besonders mit den kleinen, Wortspielen, seinen sozialkritischen Kommentaren zwischen den Zeilen und seinen wunderbaren Seitenhieben, welche auch in der deutschen Version nicht weniger eindrucksvoll sind.

Kühner und zugespitzter kann man das Thema Rassismus wohl kaum zur Sprache bringen und dabei ebenso unterhalten wie auf schockierende Weise das Grauen vor Augen führen.

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