Sebastian Fitzek: Mimik

Ein zuckender Mundwinkel, eine hochgezogene Augenbraue oder ein flüchtiger Blick: Das reicht für Hannah Herbst, um eine Lüge zu erkennen. Tagtäglich analysiert die Mimikresonanzexpertin für die Polizei mögliche Zeugen und Täter.

Bis sie eines Tages selbst beschuldigt wird, ihre Familie umgebracht zu haben. Die Protagonistin in Sebastian Fitzeks neuem Psychothriller „Mimik“ wacht in einem wahren Albtraum auf: Entführt von einem Serienmörder, mit einer schmerzenden Wunde im Bauch und völlig ohne Erinnerungen.

Doch bevor Hannah herausfinden kann, wie all das passiert ist, wird sie mit einer weiteren Schocknachricht konfrontiert. Sie soll ihren Mann und ihre Stieftochter brutal ermordet haben. Ihr Geständnis? Festgehalten in einem Video, sichtbar für die ganze Welt.

Fitzek trifft in seinem Roman eine gute Balance zwischen Fiktionalität und Fakten. Er lässt seiner Protagonistin – und den Leserinnen und Lesern – keine Zeit zum Durchatmen. Hannah Herbst stolpert durch die Nacht Berlins, von Albtraum zu Albtraum. Leserinnen und Leser werden vor lauter Spannung schnell weiterblättern wollen.

Allerdings bekommen die Figuren durch das hohe Tempo der Erzählung kaum Gelegenheit, sich weiterzuentwickeln. Hannah passiert in kurzer Zeit so viel Schreckliches, dass es gegen Ende des Buches etwas überzeichnet wirkt.

Sebastian Fitzek: „Mimik“, Verlag Droemer HC, 384 Seiten, 24,70 Euro

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