T.C. Boyle: Blue Skies

Der Countdown zur Apokalypse läuft… Der US-Schriftsteller T.C. Boyle hat vor gut einem Vierteljahrhundert in seinem Buch „Ein Freund der Erde“ ein düsteres Zukunftsszenario entworfen und Folgen des Klimawandels im Jahr 2025 thematisiert.

Bevor dieses Datum nun erreicht wird, widmet er sich mit seinem neuen Werk „Blue Skies“ erneut dem Thema Erderwärmung. Auf dem ersten Blick liest sich das Buch gar nicht wie ein Ökothriller — und doch ist er ein grandioser solcher: Eine junge Frau, Cat, verirrt sich auf der Suche nach einer Bar in eine Reptilienhandlung und kauft spontan eine Schlange, da sich diese gut als Deko auf Instagram macht.

Ihre Mutter versucht unterdessen in Kalifornien, tierschonend zu kochen und auf Insekten umzusteigen, während Cats Bruder Cooper, ein Entomologe, Wiesen und Wälder nach Insekten durchstreift. Die Apokalypse nach T.C. Boyle ist keine reißerische Science-Fiction, sondern ein geerdetes Drama, das die Mitglieder der Familie Cullen innerhalb kleinerer und größerer privater Dramen heimsucht.

„Wie in ‚Ein Freund der Erde‘ geht es um die vielfältigen Absurditäten des Lebens, das wir in der Natur führen“, sagte T.C. Boyle in einem Werbevideo für seinen Roman. Die Geschichte sollte „bewegen und auf einer absurden Ebene amüsieren“. Beide Anliegen sind ihm gelungen und am Ende blinzelt sogar etwas Hoffnung durch.

T.C. Boyle: Blue Skies, Carl Hanser Verlag, 400 Seiten, 29,50 Euro

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