Thomas Sautner: Nur zwei alte Männer

Derzeit leben auf 251.792 Planeten annähernd hoch entwickelte Lebewesen. Die Info wird von der Besatzung eines in Sichtweite über der Erde geparkten intergalaktischen Raumschiffes übermittelt.

Das alles erfährt man in Thomas Sautners neuen Roman mit dem harmlosem Titel: „Nur zwei alte Männer“. Bis zur Mitte des Buches geht es um den aus Syrien stammenden Tänzer Hakim Elvedin und den ehemaligen Starfotograf Joseph Wasserstein, die in ihren Häusern am Rande Wiens Nachbarn sind und einander die Zeit mit Besuchen, liebevollen Neckereien und Biertrinken vertreiben.

Diese traute, aber recht fade präsenile Zweisamkeit wird eines Tages von einem Anruf unterbrochen. Museums-Archivarin Julia Stern würde gerne für eine Publikation einige Wasserstein-Fotos sichten und ausleihen.

Der wahre Grund der Kontaktaufnahme ist jedoch ein ganz anderer: Sie vermutet, dass er ihr leiblicher Vater sei. Thomas Sautners Roman ist eigentlich eine lange Erzählung, für die er eine äußerst ungewöhnliche Konstruktion gewählt hat.

Die sanfte, emotionsgeladene Geschichte über die Annäherung dreier Menschen und das sensationelle Auftauchen von Außerirdischen, bleiben jedoch Fremdkörper, die kaum etwas miteinander zu tun haben. Doch, eines: Alle Beteiligten, auch die außerirdische Malina, reden gerne um den heißen Brei herum.

Thomas Sautner: „Nur zwei alte Männer“, Picus Verlag. 172 Seiten, 22 Euro

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