Annett Louisan: Babyblue

Bunt und abstrus wie das Leben, so ist das neue Album „Babyblue“ von Annett Louisan. Die Sängerin beschäftigt sich darauf mit Themen wie Liebe, Enttäuschungen, Partnerschaft, Freundschaft, Sterben und Glaube, aber auch mit dem Älterwerden. Um Verdrängung geht es in „Die fabelhafte Welt der Amnesie“.

„Auf der einen Seite rein, auf der anderen wieder raus“, heißt es da, untermalt von einer beschwingten Melodie und mit den für Louisan so typischen Wortspielen. Ebenso findet sich das bei „Hallo Julia“, das anfangs stark an Bachs Praeludium in C-Dur erinnert, später an Leonard Cohens „Hallelujah“, und das wie ein Choral vor sich hinfließt.

So richtig in der Tradition des französischen Chansons steht dann das luftig-leichte „L’Amour“, in dem die Sängerin eine wunderbar zarte Rauchstimme hervorzaubert. Ganz anders kommt dagegen der Titelsong „Babyblue“ daher. Er handelt von der „schönsten Frau der Herbertstraße“, deren Künstlername Babyblue lautet.

Zeilen wie „sie schenkte mir Liebe, die Liebe, die ich brauchte“ stimmen nachdenklich. Neben poetischen Texten mit Wortwitz sind auch Melodie-Text-Scheren typisch für die Wahl-Hamburgerin. Annett Louisan erzählt Geschichten, die mit ihren abwechslungsreichen Melodien das breite Spektrum der Sängerin aufzeigen und ein durchaus (ent-)spannender Hörgenuss sind.

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