Carolin Widmann: L´Aurore

Die deutsche Geigerin Carolin Widmann zeigt mit „L´Aurore“ ihre Vielseitigkeit auch in einem Solorezital, bekanntlich präsentiert sie den Luxusklang ihres Guadagnini-Instruments auch für Solokonzerte.

Diesmal wollte sie den Bogen ihres Solo-Repertoires besonders weit spannen und begann die Einspielung bei Hildegard von Bingen und deren Antiphon Spiritus sanctus vivificans vita, einer anderen abgeklärten Musik als man es sich von der physischen wie seelischen Gesundheitsanwältin der Menschheit vorstellt.

Ihre kompositorischen Schaffensproben beruhen mittels Inspiration auf den heilenden Kräften der Musik, die Widmann entsprechend deutlich in ihrer Aussage auszudrücken wusste.

Es faszinieren aber vielmehr die Werke von Eugène Ysaye und George Enescu mit ihren zukunftsweisenden Ausdrucksmöglichkeiten der Violinliteratur — überhaupt bei der erwähnten alle Kostbarkeit des Tones übertreffenden Bauart von Widmanns Geige.

Natürlichkeit ist das erste Gebot bei Carolin Widmann und ihrem Dienst an der Kunst. Das beweist sie auch in der bemerkenswert interpretierten Partita Nr. 2 in d-Moll von Bach, eine Aufnahme, mit der eine schönere Abrundung der CD nicht vorstellbar wäre. Man sollte sie schon wegen des nicht alltäglich möglichen einzuatmenden Klangspektrums einer Guadagnini erwerben und sein Hausarchiv damit schmücken.

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