Chiaroscuro Quartett: Joseph Haydn, op. 33

Es ist schwer anzunehmen, dass die drei Russischen Quartette unter den 83 von Joseph Haydn mit einem solchen Präzisionseifer und Beachtung aller Besonderheiten des Trias besser interpretiert werden können, wie es dem Chiaroscuro Quartett in dieser Aufnahme gelungen ist. Was heißt das alles, wenn man von historischer Aufführungspraxis spricht, weil auf Darmsaiten mit Originalbögen gespielt wird.

Ist das nur authentisches Nachfühlen der Musik? Die Mitglieder des Ensembles auf alten Instrumenten Alina Ibragimova, Pablo Hernán Benedi (Violinen), Emilie Hörnlund (Viola) und Claire Thirion, bekannt für ihren barocken „Malstil“, haben schon gewusst, welchen Haydn sie interpretieren.

„Ein sonderbarer Werkkomplex, auf eine ganz neue Art geschrieben“, auf den Mozart mit der schöpferischen Reaktion von gleich sechs Quartetten an den väterlichen Freund Haydn reagierte. Strenge Töne klingen kaum durch die Viersätzigkeit im Zyklus, wohl aber eine geistig und affektive Tiefe.

Die „neue Art“ Haydns steckt in den Scherzi anstelle des früheren Menuetts, aus dem galanten Stil sind nur mehr Reste zu finden. Das Chiaroscuro Quartett begegnet der ungewohnten Kompositionsmethode vor allem mit Betonungen kontrastierender Elemente. Hell ausgeleuchtete Sujets wechseln vor einem dunklen Hintergrund und erlauben spannende Ausdrucksdifferenzierungen.

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