Jean Rondeau: Melancholy Grace

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Nicht so schnell wird man ein vergleichbares Tondokument wie das neue Album mit Cembalomusik des Franzosen Jean Rondeau (30) entdecken können.

Unter dem Titel „Melancholy Grace“ erkundet er poetische Werke aus Europa für Tasteninstrumente aus dem 16. und 17. Jhdt. nach ihren unterschiedlichen Stimmungen auf zwei Cembali. Eines ist das historische in Neapel hergestellte „Virginal“ von 1527.

Die intelligente und kühne kaleidoskopartige Zusammenstellung des Programms und die Kreativität, mit der Rondeau diesen diversen Stimmungen nachspürt, machen gemeinsam mit der brillanten Interpretation die bemerkenswerte Qualität der CD aus.

Über das Thema Melancholie entsteht ein spannender Dialog zwischen zwei diversen Klangwelten, einerseits vermittelt durch Chromatik und andererseits durch den musikalischen Ausdruck von Tränen und Weinen. Für jede Welt wählte Rondeau ein anderes Instrument. Das italienische Virginal für die „Tränen“ von etwa Dowland, Bull, Gibbons und Valente und ein nachgebautes Cembalo aus dem 18. Jahrhundert für die chromatischen Stücke von Frescobaldi, Rossi, Luzzaschi und Sweelinck.

Das Album fasst 17 Stücke, wenngleich stilistisch eingrenzbar, so doch formal ansprechend in einer Abwechslung von Glanz und Größe der virtuosen Tänze, rhetorisch inspirierenden Toccaten und ihrer polyphonen Strenge.

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