Maurizio Pollini: Beethoven Piano Sonatas op. 101 & 106

Der große italienische Pianist Maurizio Pollini (80) hat seine Affinität zu Beethoven bis heute behalten und unermüdlich weiter entwickelt.

Für das vorliegende Album begab er sich mit seinem Flügel wie immer in den Münchner Herkulessaal mit seiner exzellenten Akustik, um seine neue Sichtweise auf die späten Sonaten nun zum zweiten Mal zu vermitteln, die A-Dur Sonate op. 101 und die sogenannte „Hammerklavier-Sonate“ op. 106 in Deutungen, die den Originalklang aus Beethovens Zeit auf dem modernen Instrument nahe rückten.

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Beides geniale Werke, in denen Pollini neue Wege in seiner Auffassung beschreitet, weil hier zu experimentieren erlaubt ist mit Beethovens Form, Harmonik und kontrapunktischer Verarbeitung. Opus 101 markiert den Anfang seines „Spätstils“ der dritten und letzten Phase seiner Karriere, während im Opus 106 die Gattung Sonate eine gründliche Revolution erlebt.

Nicht einfach für die klassisch-konservativen Interpreten, die vor ganz anderen technischen Herausforderungen stehen und der emotionale Zugang zum Stück von der Persönlichkeit des Pianisten abhängt. Opus 106 hat Pollini als die großartigste Beethoven-Sonate überhaupt bezeichnet. Man muss sie aber auch so großartig spielen können und zu deuten verstehen, wie der Meister an den Tasten. Pollini hat dazu gewiss unvergängliche Maßstäbe gesetzt.

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