T. Zehetmair, Royal Northern Sinfonia: Bartok, Cascen, Beethoven

Der gebürtige Salzburger Thomas Zehetmair (Jg. 1961) feiert als brillanter Geiger, gesuchter Kammermusiker und als Dirigent überall Erfolge. „Ich habe Glück, weil man von mir interessante Programme erwartet“, sagt er und hält sich daran auch auf seinem neuen imponierenden Album, das er als „Resümee und Aufbruch“ zugleich bezeichnet.

Das Programm beginnt mit John Caskens Doppelkonzert „That Subtle Knot“ in einem expressionistisch bis freitonalen Stil zwischen der englischen Renaissance bis zur Gegenwartsmusik.

Der britische Komponist schrieb es für Zehetmair, seine Frau Ruth Killius und die Northern Sinfonia nach Gedichten von John Donnes. Eine überzeugende neue Musik, die spontan fasziniert und ganz genau die dramaturgische Richtigkeit im Programm verfolgt, alte und neue Stücke übergreifend in einfühlsamen Aufführungen auf die Bühne zu bringen.

Es folgt das berühmte Bratschenkonzert von Béla Bartók, dessen solistischen Finessen nicht immer so berauschend serviert werden können, wie es Ruth Killius gelungen ist. Wer sich zusätzlich aus dem Begleittext der CD darüber informieren will, wird sich nicht wundern, dass dort die Wiedergabe als „fulminanter Impetus“ von Beethovens Schicksalssinfonie beschrieben ist, mit der die dokumentarische Aufnahme in ein triumphales Finale mündet, von Zehetmair betont hochdramatisch angelegt.

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