Weyes Blood: And In The Darkness, Hearts Aglow (Sub Pop)

Erst einmal ist die Musik der Songwriterin Natalie Mering, bekannt unter dem Namen Weyes Blood, eine Zeitreise. Auf ihrem fünften Album hören wir klassischen Songwriter-Pop wie aus den 1970ern, der an die Musikerin Carole King oder die Carpenters erinnert. Klare Piano-Melodien stehen auf „And In The Darkness, Hearts Aglow“ ebenso im Fokus wie Merings schöne Alt-Stimme. Highlight der neuen Platte von Weyes Blood ist das vorab ausgekoppelte „Grapevine“, das sich von einer zarten Folkballade langsam zu einem hymnischen Popstück mit Kirchenglocken und Chören aufschwingt.

Die Zeitreise endet aber abrupt, sobald man auf die Texte hört. „Trying to break away/ From the mess we made/ Oh we don’t have time anymore/ To be afraid, anymore“ heißt es an einer Stelle. Klare Anklänge an aktuelle Krisenzeiten, man mag an die Klimakatastrophe denken. Der Song „The Worst Is Done“ weckt Erinnerungen an die Pandemie: „It’s been a long strange year/ Everyone’s sad (…) We slept walked through the years/ Didn’t think we’d all lean in/ To hyper isolation“.

Es gibt auch hoffnungsvolle Sounds auf ihrem neuen Album. Wir hören nicht nur beschwingtes Gitarrenspiel, sondern Streicher, Harfenklänge, ein Cembalo oder Synthesizer. Ein irgendwie kathedraler Sound.

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