Forscher erkennen Demenzrisiko im Nervenwasser

Die Hälfte der F&E-Ausgaben kommt 2023 von Unternehmen, die insgesamt 7,8 Mrd. Euro für Forschung aufwenden.

Alzheimer könnte künftig lange vor dem Auftreten erster Symptome diagnostiziert werden. Wie Forschende der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) zeigten, sind gewisse Eiweiß-Fasern im Nervenwasser ein eindeutiges Kennzeichen für eine Alzheimererkrankung.

Dass bestimmte Eiweiße im Nervenwasser zur Diagnose von Alzheimer herangezogen werden können, war zwar bereits bekannt, wie die Empa am Dienstag mitteilte. Die derzeitigen Nachweisverfahren für derartige „Biomarker“ mittels biochemischer Tests können jedoch lediglich die Anwesenheit und Menge der verdächtigen Eiweiße ermitteln.

Die neue Studie von Empa-Forschenden im Fachblatt „Communications Biology“ belegt nun, dass diese Eiweiße anders aussehen, je nachdem, ob Patientinnen oder Patienten unter Alzheimer-Demenz leiden, nur leichte kognitive Einschränkungen haben, oder noch keine Symptome spüren.

„Während sich bei Menschen in einer frühen Phase der Erkrankung lediglich kurze Eiweißfasern mit rund 100 Nanometern Länge fanden, tauchten in späteren Krankheitsphasen Fasern mit einer vielfach größeren Ausdehnung auf, die mehrere Mikrometer lang werden konnten“, sagte Biophysiker Peter Nirmalraj in der Mitteilung der Empa.

Bei gesunden Personen waren hingegen keine oder wenige besonders kurze Fasern in den Proben enthalten. Je länger die Fasern also sind, desto schwerer die Krankheit.

Nach dieser Pilotstudie mit 33 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wollen die Forschenden nun weitere Studien mit größeren Patientengruppen durchführen.

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