Hälfte der Krebserkrankungen wären durch Vorsorge vermeidbar

Krebshilfe-OÖ-Präsident Martin Burian: „Unser Ziel ist es, bei HPV eine Durchimpfungsrate von mindestens 90 Prozent bei den Jugendlichen zu erreichen.“
Krebshilfe-OÖ-Präsident Martin Burian: „Unser Ziel ist es, bei HPV eine Durchimpfungsrate von mindestens 90 Prozent bei den Jugendlichen zu erreichen.“ © OKL Linz

44.000 Menschen in Österreich erhalten jährlich die Diagnose Krebs und rund 400.000 leben hierzulande mit einer Krebserkrankung. Viele dieser Erkrankungen wären vermeidbar, wenn man regelmäßig zur Vorsorge ginge. Anlässlich des Weltkrebstags am 4. Februar sollen die Vorbeugung, Erforschung und Behandlung ins Bewusstsein der Menschen gerückt werden. Namhafte Krebsforscher gehen davon aus, dass durch eine nachhaltige Umstellung gewisser Lebensgewohnheiten und die Inanspruchnahme von Vorsorgemöglichkeiten annähernd die Hälfte aller Krebserkrankungen vermeidbar wären. Die Überlebenswahrscheinlichkeit nach einer Diagnose hängt massiv vom Stadium der Erkrankung ab, wann sie erkannt wird. Die Früherkennung ist dabei ein lebensrettender Faktor.

Krebsvorsorge und Früherkennung retten Leben

Durch entsprechende Vorsorge (HPV-Impfung, Koloskopie) und eine Änderung der Lebensweise (Rauchfrei leben, Ernährung und Bewegung) könnten viele Krebserkrankung vermieden werden. Projekte der Krebshilfe OÖ wie „Sonne ohne Reue“ – Sonnenfeen in den Kindergärten, Schulaktivitäten und Vorträge für Jugendliche, „Gesundheitstage in Pink und Blau“ für Unternehmen, „Pink Ribbon“ und „Loose Tie“ schaffen mehr Bewusstsein, in die eigene Gesundheit zu investieren und das von Kindesbeinen an.

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„Wir appellieren an alle, die Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen regelmäßig in Anspruch zu nehmen. Unser Ziel ist es, die Durchimpfungsrate für HPV (Humane Papilloma Viren) bei Jugendlichen auf mindestens 90 Prozent zu bringen und damit, die durch das Virus verursachten Krebsarten zu eliminieren. Impfungen gehören zu den wirksamsten Schutzmaßnahmen, die die Medizin zu bieten hat. Es gibt keinen vernünftigen Grund, Kinder und Jugendliche – und sich selbst – nicht gegen HPV impfen zu lassen. Es ist eine Impfung gegen Krebs“, bekräftigt Primar Prof. Martin Burian vom Ordensklinikum Linz und Präsident der Österreichischen Krebshilfe Oberösterreich.

Anker im Krankheitsfall

Die Krebshilfe OÖ betreut und unterstützt seit Jahrzehnten Krebskranke und ihre Familien, um sie bestmöglich durch die dramatische Zeit zu begleiten. Diese rein durch Spenden finanzierte gemeinnützige Tätigkeit ist für mehr als 1.000 Menschen (ca. 4.500 Beratungen) jährlich enorme Hilfestellung und Anker.

Gibt es eine Krebs-Diagnose, ist neben der Therapie auch eine psychoonkologische und/oder auch palliative Versorgung extrem wichtig. Die Krebserkrankung verändert das Leben vom Patienten und des gesamten Umfelds entscheidend. Die Krankheit und ihre herausfordernden Behandlungen führen zu hohen körperlichen aber auch psychischen Belastungen. Hinzu kommen oft auch finanzielle Sorgen oder soziale Probleme. Die Krebshilfe mit ihrem breiten Angebot an Psychoonkologie ist sehr häufig Bestandteil einer erfolgreichen Krebsbehandlung. Dabei geht es darum, den Patienten und deren Familien in allen Phasen der Erkrankung professionelle Unterstützung anzubieten. Erwiesen ist laut Krebshilfe, dass psychoonkologische Maßnahmen die Lebensqualität steigern und auch das Gesamtüberleben erhöhen. Grundsätzlich versucht das multiprofessionelle Team der Krebshilfe (15 Beratungsstellen in OÖ), Patienten und Angehörige bei allen auftauchenden Fragen und Problemen rund um das Thema Krebs, zu unterstützen. Diese Hilfestellungen werden kostenlos und unbürokratisch zur Verfügung gestellt. Aktuell reichen die Spenden kaum aus, um den stetig steigenden Bedarf an Unterstützung zu bewältigen.

Infos unter www.krebshilfe.net

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