Homöopathie gegen Heuschnupfen

Nicht nur der Coronavirus raubt derzeit vielen die Atemluft, auch blühende Pflanzen und Bäume werden für Menschen mit einer Allergie zur Herausforderung. Ihre Augen sind gereizt und geschwollen und sie leiden an den Folgen des Pollenflugs. Studien belegen, dass homöopathische Mittel manchen Patienten Abhilfe verschaffen können.

Etwa ein Viertel der Bevölkerung in Mitteleuropa erkrankt an einer Allergie. Erste Beschreibungen des Heuschnupfens gab es bereits im 18. Jahrhundert. Und der Londoner Arzt und Homöopath Charles H. Blackley, der unter Heuschnupfen litt, beobachtete, dass das Inhalieren von Pollen eine allergische Reaktion auslöst.

Er stellte zudem fest, dass die ländliche Bevölkerung weniger Allergien hatte und zog den Schluss, dass eine ständige Exposition unempfindlich macht. Blackley führte selbst Versuche mit verdünnten Pollen durch und hat somit bereits damals eine Art Hyposensibilisierung gefunden.

Am häufigsten ist die Pollenallergie, bekannt als Heuschnupfen. Zwischen Frühling und Spätsommer können Pollen von Bäumen, Sträuchern und Gräsern allergische Reaktionen hervorrufen.

 

Klassische Symptome sind rote, juckende und brennende Augen, Nasenjucken, Niesreiz, Schnupfen, eine verstopfte Nase und Müdigkeit. Pollenallergiker können auch ein allergisches Asthma entwickeln.

Konventionelle Heuschnupfentherapie

Konventionell heißt, allergieauslösende Pollen zu meiden, mit Antihistaminika oder Kortison die Allergie zu behandeln und eine Hypo-/Desensibilisierung zu machen. Darunter wird die Schwächung bis Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft verstanden.

Sie wird durch die Langzeit-Verabreichung geringer Dosen des spezifischen Antigens in Form von einer Spritzenkur, mit Tropfen oder Tabletten in steigender Dosierung durchgeführt, mit dem Ziel eine Unter- oder Unempfindlichkeit auf das Antigen zu erreichen, erklärt Allgemeinmediziner und Homöopath Bernhard Zauner.

Neben der „schulmedizinischen“ Behandlung, die bei nicht wenigen Patienten zu Nebenwirkungen führt, kann die Komplementärmedizin hilfreich sein. In einer Studie wurden 40 Allergie-Patienten in neun österreichischen Prüfungszentren vor und nach der homöopathischen Behandlung der allergiebedingten Beschwerden erfasst. Ziel war die Linderung der allergiespezifischen Symptome sowie die Reduzierung konventioneller Antiallergika durch die Gabe individuell verordneter homöopathischer Arzneimittel.

Ungefähr die Hälfte der Patienten nahm begleitend konventionelle Medikamente ein. Einige unterzogen sich einer Hyposensibilisierungstherapie, andere wandten nicht-homöopathische komplementärmedizinische Behandlungsverfahren an. 62 Prozent von 21 Patienten konnten zumindest ein Medikament absetzen, die anderen zumindest die Dosierung ihrer konventionellen Medikamente reduzieren.

Aus einer italienischen Studie mit 325 Kindern unter 14 Jahren geht hervor, dass in 90 Prozent der Fälle eine Verbesserung der relevanten Krankheitssymptome erfolgte. 84,2 Prozent der Kinder mit Heuschnupfen profitierten am meisten, gefolgt von Neurodermitikern (80,3 %) und Asthmatikern (67,2 %). Mehrere Studien mit insgesamt 1038 Heuschnupfen-Patienten zeigten laut Zauner auf, dass die Wirkung des homöopathischen Arzneimittels Galphimia glauca (Kleiner Goldregen) mit den konventionellen Medikamenten gleichwertig ist.

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