Unerträgliche Regelschmerzen

Sechs bis acht Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter, die unter starken Regelschmerzen leiden, sind an einer Endometriose erkrankt. Die Dunkelziffer dürfte aber deutlich höher sein. Im März wird weltweit mit dem sogenannten „Endomarch“ – dem Endometriose Awareness Monat – darauf aufmerksam gemacht.

„Endometriose bedeutet, dass sich Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) außerhalb der Gebärmutter ansiedelt – etwa im Bauchfell, im Darm oder auch an den Eierstöcken – und dort eine Entzündungsreaktion verursacht, die oft zu heftigen Schmerzen führt“, erklärt Gynäkologie-Primar Werner Hochmeir vom Klinikum Rohrbach. Die meisten Betroffenen leiden besonders während der Regel, aber auch z. B. der Stuhlgang kann Schmerzen verursachen, wenn sich Endometrioseherde am Dickdarm befinden. „Endometriose kann auch die Ursache für Sterilität sein. Sollte eine Frau also schwer schwanger werden, macht es Sinn, abzuklären, ob eine Endometriose-Erkrankung vorliegen könnte“, so der Primar.

Differenzierte Diagnose mittels Bauchspiegelung

Diagnostiziert werden kann die Erkrankung mittels Ultraschall und Magnetresonanz- tomografie (MRT), häufig ist aber eine Bauchspiegelung notwendig. Letztere wird meist laparoskopisch, also mittels Knopflochchirurgie, durchgeführt. Dabei kann nicht nur die Krankheit festgestellt, sondern gleich- zeitig auch befallenes Gewebe entfernt und damit die Erkrankung bekämpft werden. Nach dem minimalinvasiven Eingriff kann die Patientin im Normalfall am selben oder am darauffolgenden Tag nach Hause gehen.

Wie Endometriose entsteht, ist nach wie vor nicht endgültig geklärt, es gibt dazu zwei Theorien, erläutert der Mediziner: Einerseits, dass die Erkrankung angeboren ist und mit der Pubertät, durch Hormone angefacht, beginnt, Probleme zu verursachen. Umgekehrt gelangt erwiesenermaßen bei 90 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter regelmäßig Gebärmutterschleimhaut während der Regelblutung über die Eileiter in die Bauchhöhle.

Während das bei vielen keine Beschwerden verursacht, führt dies bei anderen zu einer Endometriose. Es handelt sich um eine chronische Erkrankung, deren Symptome aber gut behandelbar sind. Da die Schmerzen häufig durch den Zyklus ausgelöst werden, kann die durchgehende Einnahme der Pille – die den regulären Hormonzyklus unterdrückt – eine deutliche Verbesserung der Symptome bringen. Denn „auch bei schwangeren oder stillenden Frauen legt die Erkrankung normalerweise eine Pause ein, weil der Zyklus in dieser Zeit ruhiggestellt ist“, erläutert Primar Hochmeir.

Knopflochchirurgie gegen Endometrioseherde

Eine weitere Möglichkeit, die Erkrankung zu bekämpfen, ist eine operative Entfernung der Endometrioseherde beziehungsweise eine Verödung mittels Strom, was meist minimalinvasiv mittels Knopflochchirurgie möglich ist. Dies reduziert nicht nur die Schmerzen, sondern kann auch die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft wieder er- höhen.

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