Ford Mustang Mach-E – Der scharrt mit den Hinterhufen

Der Heckantrieb kommt mit der Renaissance der E-Autos wieder in Mode. Ein Beispiel dafür ist der Mustang Mach-E, der in seiner Basisvariante die Kraft der E-Maschine an die Hinterräder weiterleitet.

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Im Jahr 1964 stellt Ford den Mustang der Weltöffentlichkeit vor. Das Sportcoupé aus den Staaten löste damals den Thunderbird ab und mauserte sich rasch zum Kultauto.

Mit dazu beigetragen hat sicherlich die legendäre, zehnminütige Verfolgungsjagd von Steve McQueen in Bullitt aus dem Jahr 1968. Jedenfalls hat der PS-starke Mustang seit knapp 60 Jahren eine eingefleischte Fangemeinde und selbst Menschen, die mit Autos nicht so viel am Hut haben, sagt der Name zumindest etwas.

Typenschein

Ford Mustang Mach-E RWD

Preis: ab € 55.600,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 61.100,- inklusive Technologie-Paket 2 € 4000,- und Außenfarbe Carbonized Grey € 1500,-; einen Ford Mustang Mach-E gibt es ab € 50.700,- NoVA/Steuer: 0 %/ € 0,- jährlich Garantie: 2 Jahre ohne km-Begrenzung, danach weitere 3 Jahre bis maximal 100.000 km, 12 Jahre gegen Durchrostung, 8 Jahre bis max. 160.000 km auf den Akku Service: alle 30.000 km oder alle 2 Jahre

Technische Daten: Motor: 216 kW/294 PS, max. Drehmoment 430 Nm Getriebe: Eingangautomatik Antrieb: Heckantrieb Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h Beschleunigung 0-100 km/h: 7,0 s Leistungsgewicht: 7,14 kg/PS WLTP-Verbrauch: 17,2 kWh VOLKSBLATT-Testverbrauch: 21,5 kWh

Eckdaten: L/B/H: 4713/1881/1624 mm Radstand: 2984 mm Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 2099/2605 kg Anhängelast gebr./ungebr. 750/750 kg Kofferraum: 402-1420 Liter Frunk: 100 Liter Akku: 98,7/88 kWh (brutto/netto) Reifen: 4 x 225/60 R18 104H auf 18“-Alus

Sicherheit: Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/RSR/ LKA/ACC/RCTA/TPMS Airbags: 7

Den Mustang gibt es klarerweise immer noch – mittlerweile allerdings nicht nur als adrenalinbeschwörenden Verbrenner, sondern auch als Elektroauto nach SUV-Fasson. Dabei weisen die kraftvoll gezeichnete Fronthaube und die markante Heckpartie mit den typisch dreiteiligen LED-Rückleuchten den Mach-E als würdiges Mitglied der Mustang-Familie aus.

Der Einstieg in den Fünftürer gelingt via Fingerprint oder Zahlencode. Die Batterie befindet sich in der Bodengruppe zwischen den Achsen. Das schafft im 4,71 Meter langen, 1,88 Meter breiten und 1,61 Meter hohen Mach-E genügend Platz für fünf Passagiere und deren Gepäck, denn der Kofferraum fasst passable 402 Liter und in den Frunk unter der Motorhaube passen noch einmal hundert Liter. Damit eignet sich das SUV auch als Familienkutsche.

Innen spielt Ford den Tesla-Jäger, am besten erkennbar am riesigen Touchscreen in der Mitte mit integriertem Drehregler für die Lautstärke. Die Menüführung ist vorbildlich, die Responsezeiten jedoch teilweise mau. Knöpfe sucht man größtenteils vergeblich, diese gibt es nur noch am wuchtigen Lederlenkrad.

Gesteuert wird alles via Touchbefehl oder Sprachsteuerung. Letztere erweist sich als vorbildlich. Ansonsten gilt: Luftiges Raumgefühl (speziell vorne), feine Verarbeitung, hochwertige Materialien, zahlreiche Ablagen, anschmiegsames Ledergestühl und gute Rundumsicht; also sehr manierlich und fein in jederlei Hinsicht.

Der Antrieb beim 61.100 Euro teuren Testfahrzeug erfolgt über die Hinterräder, wie schon erwähnt. Das erfolgt prompt, zielsicher und mit ausreichend Traktion; selbst wenn der temperamentvolle Modus aktiviert ist. Das Heck zeigt sich nur bei Nässe und allzu forschem Fahrverhalten instabil, ansonsten zieht das Pony-Auto zielsicher seine Spur über den Asphalt.

Der Verbrauch des Hecktrieblers ist im Vergleich zur Allradvariante etwas niedriger. Dennoch sind gut 21 Kilowattstunden Verbrauch auf hundert Kilometer happig – da gibt es deutlich sparsamere Stromer in dem Segment.

Positiv ist, dass der Verbrauch bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen und Temperaturen nicht so stark schwankt, wie dies bei anderen E-Autos der Fall ist. Die Maximalreichweite pendelt sich somit bei gut 400 Kilometern ein und an der Ladesäule gönnt sich der Mach-E in der Realität zu Spitzenzeiten bis zu 130 Kilowattstunden je Stunde.

Generell agiert der Mustang Mach-E fahrtechnisch fein: Das wuchtige Lenkrad ist präzise, die Federung schafft den Spagat zwischen Komfort und Sportlichkeit und die Bremsen lassen sich fein dosieren und packen zur Not bombenfest zu. Die Assistenzsysteme arbeiten darüber hinaus ordentlich und ohne Fehl und Tadel dem Fahrer zu – der Mach-E ermöglicht entspanntes Fahren im geräumigen Ambiente.

Fazit

Fein abgestimmtes Elektro-SUV, das fahrtechnisch Spaß macht, allerdings auch ziemlich gierig nach Strom ist.

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