Jeep Compass S e-Hybrid – Mild und wild zugleich

Jeep hat dem Compass motorentechnisch ein Update spendiert. So gibt es den Marken-Bestseller als Plug-in sowie als klassischen Benziner mit 22 PS starker 48-Volt-Unterstützung – also als Mild-Hybrid mit ausreichenden 130 Pferdestärken.

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Der Compass, der mit VW Tiguan, Ford Kuga und Hyundai Tucson konkurriert, ist der Bestseller von Jeep.

Der 4,40 Meter lange Offroad-Fünfsitzer ist zudem auch schon seit 2007 im Portfolio der amerikanischen Stellantis-Tochter und auch beim Compass tat sich in den vergangenen Jahren technisch einiges.

Typenschein

Jeep Compass S e-Hybrid

Preis: ab € 47.340,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 47.340,-; einen Jeep Compass (Longitude) gibt es ab € 38.790,- NoVA/Steuer: 5 %/ € 483,84 jährlich Garantie: 2 Jahre ohne km-Begrenzung, plus 2 weitere Jahre mit kostenlosem Jeep Care-Paket bis max. 120.000 km, 2 Jahre Lackgarantie, 7 Jahre gegen Durchrostung Service: laut Serviceheft bzw. Bordcomputer

Technische Daten: Benzinmotor: R4, 16V, Turbolader, Partikelfilter, 1469 cm³, 96 kW/130 PS bei 5250 U/min, max. Drehmoment 240 Nm bei 1500 U/min Getriebe: Siebengangautomatik Antrieb: Frontantrieb Höchstgeschwindigkeit: 193 km/h Beschleunigung 0-100 km/h: 10,0 s Leistungsgewicht: 11,54 kg/PS WLTP-Verbrauch: 5,8 Liter VOLKSBLATT-Testverbrauch: 6,8 Liter CO2-Ausstoß: 132 g/km Euro 6d

Eckdaten: L/B/H: 4404/1874/1640 mm Radstand: 2636 mm Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 1500/2045 kg Kofferraum: 438-1387 Liter Anhängelast gebr./ungebr.: 1450/600 kg Tank: 55 Liter (Benzin) Reifen: 4 x 235/45 R19 99H auf 19“-Alus

Sicherheit: Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/ RSR/LKA/ACC/TPMS/RCTA Airbags: 7

Geländedaten: Bodenfreiheit: 198 mm Böschungswinkel vorne/hinten: 15,8°/30,7° Rampenwinkel: 21,8° Wattiefe: 406 mm

Optisch hat sich beim aktuellen Modell zumindest außen nicht viel getan: Es bleibt beim typischen, aber leicht modifizierten Jeep-Grill und den trapezförmigen Radhäusern. Nur die Scheinwerfer befinden sich etwas weiter unten und gehen mehr in die Breite. Der Compass strahlt jedenfalls auf seinen 19er-Alus sowohl Sportlichkeit als auch die markentypische Rustikalität aus.

Das neu designte Interieur des fünftürigen Fünfsitzers ist ebenso rustikal, verfügt aber dennoch über ein modernes Design mit klaren Linien, einer eleganten Konsole und jeder Menge Stauraum. Die Materialauswahl und Verarbeitung an Türen und der Mittelkonsole passt natürlich perfekt zum Jeep-Image. In Sachen Infotainment ist der Jeep auf der Höhe der Zeit.

Die meisten Befehle sind über den großen, prominent platzierten Touchscreen abrufbar, aber für Funktionen, die man schnell zur Hand haben will, sind eigene Knöpfe und Tasten vorhanden.

Beispielsweise für die Klimatisierung, die Lautstärkeregelung, aber auch um den Spurhalteassistenten abzuschalten, der sich mitunter ohne Not in den Vordergrund drängt. Wie bei einem SUV dieser üblich, fällt den Passagieren das Ein- und Aussteigen leicht.

Die Sitze sind bequem und straff gepolstert, bieten einen guten Reisekomfort und das Platzangebot kann sich vorne wie hinten sehen lassen, wobei der Compass speziell mit seiner Kopffreiheit zu überzeugen weiß.

Der Kofferraum mit seiner weit aufschwingenden elektrischen Heckklappe fasst akzeptable 430 Liter. Nach Umlegen der Sitze im Verhältnis 60:40 stehen 1387 Liter zur Verfügung – allerdings ist die Ladefläche nicht eben, weshalb sich der Compass nur bedingt als Transporteur großer Kisten empfiehlt.

Der Mild-Hybrid startet automatisch im rein elektrischen und geräuschlosen Fahrmodus EV. Das unterscheidet ihn von anderen Systemen am Markt, auch wenn diese Phase der Stille in der Regel nur wenige Augenblicke dauert.

Den angestrebten Effekt, den Verbrauch deutlich nach unten zu drücken, schaffte der Compass S e-Hybrid im Test nicht. Statt des angepeilten 5,8-Liter-WLTP-Referenzwertes gönnte sich der 1,5-Tonner 6,8 Liter je hundert Kilometer; das ist aber auch ein durchaus respektabler Wert.

Schwachpunkte sind jedoch die widerborstige Gasannahme und die ruckelnde Siebengangautomatik – weshalb der Compass auf der Straße zum kratzbürstigen Gesellen wird, der einen sanften Gasfuß benötigt.

Zur Ehrenrettung sei gesagt, dass sich der Fronttriebler mit 198 Millimetern Bodenfreiheit im Gelände pudelwohl fühlt und auch bei verzwickteren Situationen auf Eis und Schotter nicht die Nerven wegschmeißt. Die Lenkung ist darüber hinaus angenehm feinfühlig und die Bremsen sind ebenfalls fein dosierbar und zur Not bärenstark.

Fazit

Optisch gefälliger Offroad-Abenteurer mit soliden Fahreigenschaften und gefälligem Interieur. Mit gut 47.000 Euro Basispreis ist der Compass kein Schnäppchen, dafür ist die Serienausstattung üppig.

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