Land Rover Defender – Angriff ist die beste Verteidigung

Urgestein, Evergreen, Legende, Bestseller, Kultauto – für den Land Rover Defender gibt es etliche Synonyme. Nun haben die Briten ihr Offroad-Flaggschiff runderneuert.

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Im Jahr 1948 – vor 62 Jahren – verließ der erste Land Rover Defender die Fabrik; und der Wagen trat umgehend einen weltweiten Siegeszug an.

Mehr als zwei Millionen dieser Offroad-Klassiker wurden bis zum Jahr 2016 produziert, Im Vorjahr entschloss sich die britische Autoschmiede, den Defender gänzlich neu zu definieren – ohne dabei die glorreiche Vergangenheit zu verleugnen. Dabei präsentiert sich der 4×4-Klassiker mit seiner kantigen Figur ebenso vertraut wie neu.

Typenschein

Land Rover Defender 110
SE D240 AWD

Preis: ab € 83.936,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 100.463,- unter anderem inklusive Lackierung Gondwana Stone € 1279,-, Fahrassistenzpaket € 1691,-, Komfort Paket € 857,-, Dreizonen-Klimaautomatik mit Zusatzkühleinheit € 1454,-, Luft-Ionisierung € 161,-, Luftqualitätssensor € 100,-, elektronisches Sperrdifferenzial € 1492,-, Anhänger Paket € 2741,-, Panoramaschiebedach € 2459,- und Winter Paket € 900,-; einen Land Rover Defender (110) gibt es ab € 66.580,-
NoVA/Steuer: 17 %/ € 1693,44 jährlich
Garantie: 3 Jahre bis maximal 100.000 km, 3 Jahre Mobilitätsgarantie, 3 Jahre Lackgarantie, 6 Jahre gegen Durchrostung
Service: alle 34.000 km bzw. alle 2 Jahre

Technische Daten:
Motor: R4, 16V, Common-Rail, Turbolader, Partikelfilter, 1999 cm³, 177 kW/240 PS bei 4000 U/min, max. Drehmoment 430 Nm bei 4000 U/min
Getriebe: Achtgangautomatik
Antrieb: Allradantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 188 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 9,1 s
Leistungsgewicht: 10,4 kg/PS
WLTP-Verbrauch: 8,9 Liter
VOLKSBLATT-Testverbrauch: 10,3 Liter
CO2-Ausstoß: 199 g/km
NOx: 0,0544 g/km; Euro 6

Eckdaten:
L/B/H: 5018/1996/1967 mm
Radstand: 3022 mm
Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 2498/3150 kg
Kofferraum: 1075-2380 Liter
Tank: 85 Liter (Diesel)
Reifen: 4 x 255/60 R20 113V auf 20“-Alus

Sicherheit:
Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/RSR/LKA/ACC/TPMS
Airbags: 8

Geländedaten:
Bodenfreiheit: 218 mm
Böschungswinkel vorne: 38°
Hinten: 40 °
Rampenwinkel: 28 °
Wattiefe: 900 mm

Inklusive Reserverad am Heck streckt sich der Defender fünf Meter in die Länge. Wegen seiner Bodenfreiheit von 218 Millimetern (im Offroad-Modus sind es sogar 291 Millimeter) wird der Defender jedoch zur Kletterpartie – die Übersicht, die sich dann aber entfaltet, ist natürlich genial.

Zu den Merkmalen des Defender zählen seine kurzen Überhänge, aber auch markanten Details, wie beispielsweise die Alpine-Fenster im Dach oder die seitlich angeschlagene Hecktüre. Die Lichtsignatur strahlt vorne wie hinten mit LEDs, das erste Anzeichen dafür, dass der Bigfoot im 21. Jahrhundert angekommen ist.

Innen zeigt sich der Brite nobel und rustikal zugleich: So gibt es keinen Türinnenverkleidung, sondern nur eine Art Beplankung mit frei sichtbaren Schrauben. Dazu gesellen sich schmutzresistente und abwaschbare Oberflächen, etliche groß dimensionierte Ablagen sowie ein mächtiger zentraler Touchscreen, der hochauflösend die gewünschten Infos parat hat. Die Bedienung und Smartphone-Kopplung klappt bis auf kleine Details perfekt und folgt einer schlüssigen Logik.

Dabei ist das gesamte Cockpit sachlich nüchtern und reduziert. Die Zahl der Knöpfe wurde auf das Wesentliche reduziert – so dient beispielsweise der Drehregler für die Temperatur auch dem Einstellen der Sitzheizung.

Der 240 PS starke, tief knurrende Vierzylinder-Diesel treibt den Fünfsitzer – den es prinzipiell auch mit sechs oder sieben Sitzen gibt – ordentlich voran, so richtig dynamisch präsentiert sich der Defender jedoch nicht.

Dennoch: An seine Grenzen stößt er im Alltag nie. Die Lenkung zeigt sich von ihrer präzisen und feinfühligen Seite und die Achtgangautomatik wechselt flink in die jeweils richtige Stufe. Dazu kommen etliche Assistenzsysteme und standfeste Bremsen.

Parkgaragen- und innenstadttauglich ist der fast zwei Meter breite Offroader kaum, sein Metier ist die Landstraße sowie der gatschige Feldweg. Zwar eignet sich der Defender auch für die flotte Autobahnfahrt, die er mit gut zehn Litern Verbrauch und adaptivem Tempomaten souverän erledigt.

Dank Einzelradaufhängung, sanfter Federung und überraschend geringen Wankbewegungen für ein 1,967 Meter hohes Fahrzeug fährt sich der Defender relativ sanft. Die wahre Freude hingegen offenbart der Defender dann im Gelände: 38 Grad Böschungswinkel vorne, 28 Grad Rampenwinkel, Steigfähigkeit 100 Prozent, 900 Millimeter Wattiefe – auf Schotter, Wiese und Waldweg gibt es so gut wie nichts, was den 2,5-Tonner aus der Ruhe bringt.

Und dass der neue Defender statt eines Stahlrahmens nun über eine selbsttragende Alu-Karosserie verfügt, tut der Kern- also Offroad-Kompetenz keinen Abbruch. So zeigt sich der Defender als Könner auf der Straße und Großmeister im Gelände – den 85-Liter-Tank muss man jedoch schon nach gut 800 Kilometer befüllen, denn zweistellig ist der Verbrauch da wie dort.

Dass der Brite vorne wie hinten genügend Platz bereitstellt versteht sich auch von selbst, denn auch fünf Passagiere reisen mit viel Gepäck kommod. Der ganze Spaß ist natürlich ziemlich teuer, denn inklusive Extras summiert sich der Defender auf mehr als 100.000 Euro.

Fazit

Der aktuelle Land Rover Defender ist eine gelungene Neuinterpretation des Klassikers mit großzügigen Platzverhältnissen und überragenden Fahreigenschaften – vor allem abseits befestigter Wege.

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