Röhrend oder doch lautlos?

Bei den Track Days holte VW sowohl die performanten R-Modelle von Golf und T-Roc auf Seiten der Benzinerfraktion vor den Vorhang und auf der anderen Seite den ID.5 GTX, den allradgtetriebenen stärksten E-Wagen, den die Wolfsburger aktuell im Portfolio haben.

Wenn sich 150 km/h fast wie Standgas anfühlen – dann ist man wohl justament in einer Cool-Down-Lap auf der Gegengeraden des 4,25 Kilometer langen Salzburgrings unterwegs. Zuvor zirkelte der VW Golf R laut röhrend über den anno 1969 gebauten Rundkurs.

Dabei legte der Kompakte bei Traumwetter eine geradezu stoische Gelassenheit gegenüber den physikalischen Kräften zutage. Besonders in den Kurven – etwa der berüchtigten 180-Grad-Nocksteinkehre zeigte der 320 PS starke Wolfsburger – ein phänomenales Verhalten. Fahren wie auf Schienen triffts beim allradgetriebenen Golf R fast auf den Punkt.

Möglich macht dies eine Entwicklung an der Hinterachse des Fahrzeugs, das die 210 Mann starke R-Riege als Torque-Vectoring bezeichnet. Dieses System erlaubt eine millisekundengenaue optionale Kraftverteilung an die Hinterräder, steuerbar von null bis hundert Prozent und je nach Fahrmodus und Fahrsituation unterschiedlich. Möglich werden so – wie bei den VW Track Days erklärt – mehr Fahrspaß und mehr Fahrsicherheit, je nach Situation und gewähltem Fahrmodus.

Aber VW hat ja nicht nur die emotionalen R-Fahrzeuge – sieben Modelle an der Zahl – im Portfolio, sondern auch Elektroautos. Und daher stand bei den Track Days auch der direkte Vergleich im Drag-Race zwischen T-Roc R und ID.5 GTX an. Beide Modelle mit fast identer Motorleistung: 300 gegenüber 299 PS. Bei den Newtonmetern – 472 gegenüber 400 – hat der ID.5 die Nase vorne, beim Hundertersprint – 4,9 gegenüber 6,3 Sekunden – schnappt sich der T-Roc den Sieg.

Und fürwahr, speziell mit der Launch Control offenbart der röhrende Vierzylinder einen unglaublich starken Antritt und prescht mit tadelloser Traktion vorwärts. Lautlos hingegen der ID.5, dessen E-Motoren – einer an der Vorder- und einer an der Hinterachse – bereits von Beginn an das volle Drehmoment bereitstellen. Demzufolge gehören die ersten Meter dem gut zwei Tonnen schweren E-Auto, dann holt der Benziner auf.

Letztendlich setzt sich auf der 275 Meter langen Geraden der T-Roc durch. Den Sieg holt er sich letztendlich über die höhere Endgeschwindigkeit, das geringere Gewicht und die bombastischen Bremsen. Letztendlich beweist VW: Mit den GTX- und den R-Modellen haben die Wolfsburger Fahrzeuge im Portfolio, die Fahrspaß und Sicherheit zugleich gewähren. Der Preis der Modelle ist natürlich nicht zu unterschätzen. Der Golf R kostet ab 61.060 Euro, der ID.5 GTX ab 61.250 Euro.

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