Verkehrte Autowelt

Was kreucht und fleucht denn auf den Straßen in anderen Ländern herum? Dies interessiert einen jeden Motorjournalisten; und nachdem in Costa Rica das Eisenbahnnetz quasi inexistent ist, sowie das Öffinetz (wie wir es in Österreich kennen) nur rudimentär besteht, fahren die Ticos eben mit dem eigenen Gefährt – entweder mit zwei oder eben vier Rädern – durch die Gegend; wobei manche Gefährte durchaus abenteuerlich aussehen und es offensichtlich keine Rolle spielt, dass der Sprit genauso teuer wie in Österreich ist.

Das mit dem durch die Gegend düsen ist übrigens durchaus wörtlich zu verstehen, denn es herrscht überall im Land viel Verkehr. Das Durchschnittstempo liegt bei etwa 30 km/h, was auf die Fahrbahnbeschaffenheit, die Topografie (das Mühlviertel ist ein Klacks gegen manche Bergstraßen) sowie Alter und PS-Leistung der Fahrzeuge zu tun hat. Von der Hauptstadt San José etwa ins 99 Kilometer entfernte Surferparadies Jaco dauert es eindreiviertel Stunden. San José-Limon (wichtigster Hafen des Landes): 100 Kilometer, zwei Stunden.

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Automäßig herrscht aus österreichischer Sicht in Costa Rica eine verkehrte Welt. Statt SUV prägen Kleinwagen, Limousinen und Pick-ups das Straßenbild. Nutzfahrzeuge und LKW (meist älteren Baujahrs) gibt es natürlich auch zuhauf. Hier dominieren Isuzu, Iveco, Scania und Mack.

Japanische Marken, die hierzulande ein Nischendasein fristen – etwa Nissan, Honda, Daihatsu, Mitsubishi, Suzuki, Subaru und Lexus – sind prominent vertreten. Dass Toyota weltgrößter Autobauer ist, kann man zudem an der immensen RAV4- und Corolla-Dichte ermessen. Und die beiden koreanischen Hersteller Kia und Hyundai haben bestens im zentralamerikanischen Land Fuß gefasst. US-Fabrikate sieht man zuhauf; insbesondere Chevrolets in allen Größen und Altersstufen. Interessanterweise sind Fords rar gesät.

Natürlich gibt es hier auch Marken, die in Österreich kaum beziehungsweise gar nicht bekannt sind. Vor allem die chinesischen Marken BYD, Maxus, Changan, Geely JMC und Chery von denen nur BYD und Maxus auch in Österreich verkauft werden, stechen ins Auge. Wie sieht es mit den europäischen Herstellern aus? Die fahren nur in homöopathischen Dosen herum; lediglich Peugeots und Citroëns sieht man häufiger. Mercedes, Audi, Opel, Renault, Fiat, Alfa Romeo und VW sind im Fünf-Millionen-Einwohner-Land quasi inexistent.

Die E-Mobilität ist ein noch sehr, sehr zartes Pflänzchen: Am häufigsten sieht man E-Autos von BMW und BYD; und sind die Hinweisschilder auf die kaum vorhandenen Ladestationen entzückend.

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