Von Einzelgängern und bunten Vögeln

Ob Vögel aus dem Regenwald, die farbenfrohsten Schmetterlinge oder Fische, die quer durch Europa schwimmen – die Liste der Tiere und Pflanzen des Jahres 2023 hält so einiges bereit, unter anderem auch Arten, die Tiere besonders gefährdet und vom Aussterben bedroht sind. Welche Pflanzen sollen Krankheiten heilen, welche Blumen zahlreiche Tiere mit ihrem Nektar ernähren und welche Pflanze, die eigentlich aus dem Mittelmeerraum stammt, lässt die Stadtflora aufblühen?

Haselmaus © Szymon_Bartosz - stock.adobe.com

Zum Tier des Jahres 2023 wurde die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) gekrönt. Mit knappen 15 Zentimetern Körperlänge ist der nachtaktive Nager nicht besonders groß, seine Nahrung besteht aus Knospen, Blüten, Insekten, Beeren, Nüssen und Samen.

Die Haselmaus wird als „ortstreuer Einzelgänger und geschickter Kletterer“ beschrieben. Bei den Insekten hat der Edelfalter mit dem besonderen Namen Landkärtchen gewonnen, ein Schmetterling, der seinen Namen den bunten Linien auf der Flügelunterseite, die an eine Landkarte erinnern, zu verdanken hat.

Bei den Nutztieren schafften es das Sulmtaler Huhn und das Tiroler Grauvieh auf den ersten Platz der Liste. Das Huhn musste zu kaiserlichen Monarchiezeiten als Festtagsbraten herhalten und das Rind ist durch seine hohe Fruchtbarkeit und den Milchgewinn für viele Landwirte sehr praktisch.

Als Zootier des Jahres wurde der Ara gewählt, ein bunter Vogel, der in den Regenwäldern Mittel- und Südamerikas lebt und zunehmend bedroht ist – bereits mehr als die Hälfte der 19 verschiedenen Arten sind stark gefährdet oder bereits ausgerottet.

Das Ampfer-Grünwidderchen, der Schmetterling des Jahres 2023, frisst als Raupe Sauerampfer, was bei den Landwirten nicht gerne gesehen ist, da sie Futterpflanzen von der Weide verdrängen.

Im Wasser schwebend

Bei den Wildtieren ist der Gartenschläfer dieses Jahr die Nummer 1 – das in Deutschland stark gefährdete Nagetier stammt aus der Familie der Bilche und zieht sich gerne in Hecken zurück.

Zum Vogel des Jahres wurde das Braunkehlchen, ein Vogel mit einer braun-orangen Brust und Kehle, gekürt. Laut Naturschutzverbänden wird die Zahl der Braunkehlchen immer weniger, in Deutschland sind es nur mehr 19.500 bis 35.000. Eine andere bedrohte Tierart ist das Walachenschaf, das zur gefährdeten Nutztierrasse 2022 und 2023 ernannt wurde.

Seinen Ursprung hat es in der rumänischen Walachei, später wurde es dann in Tschechien, der Slowakei und in Polen gehalten. Ein farbenfroher Süßwasserfisch namens Flussbarsch wurde zum Fisch des Jahres ernannt, kommt in ganz Europa vor und ist beliebt unter Anglern.

Auch in der Pflanzenwelt wurden einige Awards verteilt: Die Moorbirke gilt mit ihrer weißen Rinde und lichten Baumkrone als Baum des Jahres. Die Bedeutung von Mooren für das Klima und die Umwelt soll dabei hervorgehoben werden.

Mit ihren speziellen Namen Verkannter Wasserschlauch (Utricularia australis) und Gewöhnlicher Wasserschlauch (Utricularia vulgaris) stehen Pflanzen, die in Gewässern leben, ganz oben auf der Liste der Pflanzen des Jahres 2023. Eine ihrer Besonderheiten: Sie schweben ohne Wurzeln oder jeglicher Art von Verankerung im Wasser.

Vom Meer in die Stadt

Das vierblättrige Nagelkraut ist die Stadtpflanze des Jahres, obwohl es eigentlich aus dem Mittelmeerraum kommt. Heutzutage findet man das Nagelkraut jedoch immer mehr in Innenstädten. Aufgrund seiner vielfältigen Nutzung und Forschungsmöglichkeiten wurde der Echte Salbei zur Arzneipflanze des Jahres gekürt.

Unter anderem Sodbrennen, Blähungen und Entzündungen der Haut, aber auch im Mund- und Rachenbereich können damit behandelt werden. Rote Rüben stehen mit ihren positiven Auswirkungen auf den Blutdruck und das Immunsystem auf Platz 1 der Gemüsesorten. Ein weiteres Wundermittel: Die Weinrebe, sie gilt als Heilpflanze des Jahres und enthält zahlreiche heilkräftige Stoffe, die unter anderem Krampfadern oder auch Schmerzen im Bein lindern.

Der Pilz des Jahres ist der Sumpf-Haubenpilz und lässt sich in ganz Europa in naturnahen Wäldern auf sauren Böden finden. Kleine Braunelle – so heißt die Blume des Jahres, die zur Familie der Lippenblütler gehört und Wiesen, Weiden und Rasen besiedelt. Viele Hummeln und Wildbienen ernähren sich während der Blütezeit von ihrem Nektar.

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