Kaineder verharmloste Marihuana vor Schülern

Hattmannsdorfer (ÖVP) fordert Klarstellung von LR Kaineder (Grüne)

Bei einer Politiker-Diskussion mit rund 2500 Jugendlichen — vor Ort und via Online-Schaltung — an der Linzer JKU sorgte Grünen-Landesrat Stefan Kaineder wie berichtet für Aufregung.

Zum Stichwort „Marihuana“ antwortete Kaineder: „Als Politiker sollte man das öffentlich nicht sagen — aber es funktioniert!“ Damit griff er eine Langzeitforderung der Jungen Grünen zur Legalisierung von Cannabis auf, stieß aber bei den Diskutanten auf Ablehnung.

Für SPÖ-Landeschefin Birgit Gerstorfer stehe das Thema nicht zur Diskussion. Und LH-Stv. Christine Haberlander (ÖVP) stellte klar: „Es ist eine Droge, es ist gefährlich und ich empfehle wirklich, achtet auf die genetische Disposition, es kann Schizophrenie auslösen — bitte seid euch der Gefahren bewusst.“

Aktion „Ein Joint geht durchs Land-Tour“ aus dem Jahr 2014 © Junge Grüne
Aktion „Ein Joint geht durchs Land-Tour“ aus dem Jahr 2014 © Junge Grüne

Empört reagiert OÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer auf den öffentlichen Kaineder-Auftritt: „Videoaufzeichnungen der Ausführungen Kaineders vor mehr als 2500 jungen Menschen belegen die offenbare Sympathie des Grün-Politikers für den Konsum der Droge Marihuana. Das ist verantwortungslos und eines Politikers — egal welcher Couleur — unwürdig. Wer vor jungen Menschen den klaren Trennstrich zum Konsum illegaler Drogen vermissen lässt, öffnet Tür und Tor für gesundheitsschädliche Praktiken und illegale Aktionen.“

Nach der Diskussionsrunde hätten Eltern und Lehrer Kaineder sogar abgepasst und ihn massiv kritisiert, wie verantwortungslos seine Aussage sei. Laut Hattmannsdorfer stünden Politiker in der Öffentlichkeit und hätten ihre Vorbildfunktion wahrzunehmen, weil sie auf die österreichische Rechtsordnung vereidigt seien.

„Daher kann es beim Blick auf rechtswidrige Substanzen und Praktiken kein Augenzwinkern geben!“, so Hattmannsdorfer. „In Sachen Corona unterstreicht Kaineder zwar stets die Notwendigkeit des Gesundheitsschutzes, in Sachen Drogen will er gesundheitsschädliche Handlungen aber offenbar tolerieren — höchste Zeit für den Grünpolitiker Klarheit zu schaffen“, fordert Hattmannsdorfer den Grün-Landesrat dazu auf, die Gefährlichkeit und Illegalität der Droge Marihuana anzuerkennen und öffentlich zu vertreten.

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